Festivals, Slash Filmfestival
Das war das „/slash 2012“

Das war das „/slash 2012“

Das /slash 2012 ist seit Sonntag zu Ende. Das seit 2010 jährlich stattfindende von FM4-Mitarbeiter Markus Keuschnigg geleitete Wiener Filmfestival konnte auf ein Neues mit Horrorfilmen aller Art für Aufsehen sorgen.
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von (Josko)
Seit 20. September konnte im Filmcasino täglich die Welt des Horrors und des Grusels erkundet werden. Am Tag nach der Eröffnung wussten dies nicht nur die Besucher des Festivals, sondern auch jene der Mariahilferstraße und was auch immer sich zwischen dem MuseumsQuartier und dem Filmacasino noch befindet. Denn der Zombieflashmob konnte heuer noch mehr, oft sehr professionell dekorierte, Filmverrückte anziehen. Sehr beeindruckend – denn wer kann schon von sich behaupten, tatsächlich eine Masse von Zombies durch die Straßen humpeln gesehen zu haben oder eben sogar Teil dieser gewesen zu sein?



Doch im Zentrum des Festivals standen dann trotzdem die Filme, welche von nordamerikanischen über europäische, bis zu asiatischen Produktionen, jede erdenkliche Art von Psycho-, Monster-, Gothik-, Okkult-, Slasher-, Splatter- und Exploitationhorror (die Liste ließe sich bestimmt noch erweitern) abgegrast haben. Zu einem Großteil wurden Österreichpremieren von neueren Filmen gezeigt, die es sonst bei uns bestimmt nicht auf die große Leinwand geschafft hätten, darunter auch die von mir rezensierten Filme „The Tall Man“, „Twixt - Virginias Geheimnis“ und „Piranha 2“.

Eine der wenigen Ausnahmen machte man für den Kultfilm „Cabal - Die Brut der Nacht“ von „Hellraiser“-Erfinder Clive Barker aus dem Jahre 1990. Diesen zeigte man allerdings nicht in der ursprünglichen (vom Produktionsstudio verstümmelten) Fassung, sondern im neuen sogenannten „Cabal Cut“, der den Film so zeigt, wie es der ursprünglichen Intention des Regisseurs am nähesten kommt. Verbunden war dies mit einer großen Menge an Restaurationsarbeit von Russel Cherrington, der das /slash auch mit einem Besuch beehrte.

Während man sich an einer anderen Front noch immer mit konservativen Meinungen über Horrorfilme auseinanderzusetzen hatte („Gibt es nicht auf der Welt schon genug Horror und Grausamkeiten“ der Standard), feierte man den Abschlussabend mit einer Live-Geisterbeschwörung und den drei beliebtesten Filmen des Festivals: „God Bless America“, in dem ein sterbenskranker Mann und eine rebellische Teenagerin in einen schussgewaltigen Kreuzzug gegen Proleten, „rich kids“ und Rechte ziehen; „The Pact“, in welchem die Protagonisten Annie das eigentlich verlassene (aber übernatürlich belagerte) Haus ihrer toten tyrannischen Mutter auszuräumen hat und „V/H/S - Eine mörderische Sammlung“, dem neuen Horrorschocker im Found-Footage-Style.