Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 20

Neu im Kino: Woche 20

Wer sich einen Film der aktuellen Kinostarts anschauen geht, darf im Saal zumeist getrost laut auflachen – die Sitznachbarn werden es nämlich auch tun.
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von (Josko)
Wer ins Kino geht möchte unterhalten werden. Die dieswöchigen Kinostarts präsentieren dies in der wohl augenscheinlichsten Ausprägung – die meisten sind nämlich Komödien.

Der Diktator
Sacha Baron Cohen ist zurück! Nach Ali G, Borat und Brüno kommt er nun als Admiral General Aladeen in die österreichischen Kinos. „Der Diktator“ unterscheidet sich allerdings von den Filmen rund um den kasachischen Fernseh- und den schwulen österreichischen Modereporter insofern, dass er keinerlei (pseudo-)dokumentarisches Material beinhaltet. „Der Diktator“ ist ein fiktionaler Spielfilm und das wussten auch alle die mitgemacht haben. Inhaltlich können aber sehr wohl Parallelen zu seinen vorangegangenen Filmen gezogen werden. Wieder werden Klischees, diesmal die des sogenannten Nahen Ostens, überhöht und dadurch entlarvt.
Auch wenn Sacha Baron Cohen mittlerweile schon in anderen Kinofilmen gecastet wird (wie z.B. „Sweeney Todd“ oder neuerdings „Hugo Cabret“), stellen seine eigenen „Charakter“-Filme wohl noch immer das Hauptaugenmerk dar. Dies merkt man nicht zuletzt anhand der riesigen Marketingkampagne, die „Der Diktator“ nach sich zieht. Spätestens am Tag der Oscars, als Admiral General Aladeen „versehentlich“ die Asche von Kim Jong-Il über den Roten Teppich verteilte, hat diese so richtig begonnen. Anschließend bereiste Sacha Baron Cohen die halbe Welt, um den Film zu promoten und sagte dafür sogar eine kleine Rolle in Quentin Tarantinos kommenden Film „Django Unchained“ ab.
„Der Dikatator“ mag vielleicht so lustig sein wie Cohens vorherige Filme, doch einem Tarantino sagt man nicht so einfach ab. Ich für meinen Teil bin nun beleidigt...

Our Idiot Brother
Paul Rudd spielt den titelgebenden idiotischen Hippie, der einem Polizisten Gras verkauft und dafür natürlich eingesperrt wird. Nach dem Aufenthalt im Gefängnis zieht er wieder in das Haus seiner Familie, in dem nunmehr die Familie seiner Schwester und seine Mutter wohnen, ein, was auf wenig Begeisterung stößt.
Die Ausgangssituation kennt man bereits aus unzähligen Filmen: ein nicht nur ungebetener sondern auch störender Gast, der, aus was für einem Grund auch immer, nicht aus der Behausung rausgeschmissen werden kann, bestimmt die humorige Szenerie. Diesmal darf Apatow-Liebling Paul Rudd den Störenfried mimen – also kann mit zumindest ein paar Lachern gerechnet werden. Regisseur Jesse Peretz hat sich bisher allerdings nur mit wenig Ruhm bekleckert. Sein letzter Spielfilm „Dein Ex - Mein Alpraum“, konnte trotz toller Darsteller (Zach Braff in der Hauptrolle) nur sehr selten zum Lachen bringen. Man darf also gespannt sein...

Lachsfischen im Jemen
Ewan McGregor ist ein schauspielerisches Multitalent – ein Blick auf seine Vita zeigt, dass auch besondere Komödien zu einem seiner Spezialgebiete gehört. Als so eine präsentiert sich auch „Lachsfischen im Jemen“. McGregor spielt den britischen Wissenschaftler Dr. Alfred Jones, der, nicht ganz freiwillig da aufgrund von „Verbesserung der Staatsbeziehungen“ gedrängt, nunmehr im Jemen dafür zuständig ist, die Lachszucht zu verbessern. Zur politisch-kulturellen Komponente in welcher der schrullige Wissenschaftler für Lacher sorgen soll, kommt dem Film noch eine Liebesgeschichte zugute. Zwischen Beraterin Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) und Dr. Alfred Jones hat es gefunkt.
Eine Liebeskomödie, die sicherlich mit einigen interessanten Szenen aufwarten kann...

Offroad
Die sympathische Nora Tschirner und der aus „Türkisch für Anfänger“ bekannte Elyas M‘Barek spielen die Hauptrollen in der deutschen Action-Komödie „Offroad“, welche sich amerikanische zum Vorbild nimmt.
Die Ausgangssituation sieht Meike (Tschirner) vor, die sich mit dem Kauf eines Jeeps einen Traum verwirklicht. Schon immer wollte sie Offroad fahren und auf diesem Wege am Liebsten ganz weit weg. Doch das Beste kommt erst: in ihrem eben neu erworbenen Gefährt findet sie im Kofferraum 50 Kilogramm Kokain. Dies der Polizei zu melden kommt für Meike gar nicht in Frage und so will sie es verkaufen. Allerdings hat man es ohne Kontakte nicht gerade leicht. Salim (M‘Barek) kommt ihr dabei zu Hilfe, woraufhin sich die Ereignisse überschlagen.
Innovation sucht man auch bei diesem Film aus deutscher Produktion vergeblich. Die Zeichen stehen allerdings gar nicht so schlecht, dass dieser Mix aus Roadmovie, Actionfilm und Komödie sich gar nicht mal so schlecht machen wird...

Sonstiges
Diametral gegenüberstehend zu den restlichen Starts, läuft das österreichische Drama „Stillleben“, das Pädophilie zum Thema hat, an. Parallel dazu startet die Dokumentation „Outing“, welche einen jungen pädophilen Mann, der seiner Neigung allerdings niemals nachgeben möchte, begleitet. Beide Filme sind entstanden unter der Regie von Sebastian Meise.
Weiters kann man nun „Hanni & Nanni 2“, die Fortsetzung der deutschen Verfilmung des erfolgreichen Kinderbuchs, im Kino sehen.
Außerdem drei weitere Dokumentationen: Während der argentinische „¡Vivan las antipodas!“ in ganz Österreich anläuft, kommt „Marley“ (eine umfassende Dokumentation über Bob Marley) vorerst nur in Wien und „Herz des Himmels, Herz der Erde“ nur in Graz in die Kinos.
Der Autor
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Josko

Forum

  • @Uncut: Bewertung Film "Stillleben"

    Bitte gebt den Film "Stillleben" hier im Forum zur Bewertung frei. Denn derzeit ist eine Bewertung technisch leider (noch) nicht möglich.
    Vielen Dank!
    25.05.2012, 22:53 Uhr
    • Bewertung

      Danke für den Hinweis. Da war leider noch kein Starttermin eingetragen und daher keine Bewertung möglich. Ist jetzt aber möglich...
      uncut_4fd94f1238.jpg
      27.05.2012, 12:48 Uhr