Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 17

Neu im Kino: Woche 17

Hauptrolle(n): Die dieswöchigen Kinostarts und ihre einzelnen und multiplen Protagonisten.
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von (Josko)
Die Filme der aktuellen Woche teilen sich insofern in zwei Lager auf, dass bei den einen mehrere Protagonisten und den anderen nur ein einziger Protagonist im absoluten Mittelpunkt der Narration steht.

Filmstarts mit multiplen Hauptrollen

The Avengers
Sowie bei Comicverfilmungen wie „X-Men“, versammelt sich auch bei „The Avengers“ eine Gruppe von Superhelden um gegen das Böse der Welt (das sich zumeist auf einen „Endgegner“ fokussiert) zu kämpfen. Bei Filmen mit mehreren Charakteren, die alleine schon eine Story füllen könnten (so mimten ja „The Incredible Hulk“, „Thor“, „Captain America“ aktuell bereits in einem, sowie „Iron Man“ in zwei Solo-Filmen die Titelrolle), darf man gespannt sein, wie dabei die einzelnen „Hauptrollen“ eingesetzt werden. So nahm beim ersten Teil der X-Men-Reihe Wolverine (Hugh Jackman) eine interessante Funktion ein. Einerseits war er derjenige, zu dem der Bezug des Zuschauers wohl am größten war, da man dessen Geschichte von Anfang an verfolgte. Andererseits nahm er auch eine andere Funktion ein, nämlich eine ähnliche wie es beispielsweise Ellen Pages Rolle in „Inception“ tat. So kommt Wolverine gegen Anfang als Außenstehender und vor allem Unwissender zu den X-Men, wobei ihm (und natürlich dem Zuschauer) als erstes eine Einführung der Gruppierung gegeben wird. Im Laufe der Geschichte ist er in seiner Rolle auch immer derjenige, welcher für den Zuschauer wichtige Fragen stellt. So vereint Wolverine in „X-Men“ die Funktion einer emotional-bindenden Hauptrolle und einer informations-bringenden Nebenrolle.
Wie sich dies bei „The Avengers“ aufteilt, wird spannend zu beobachten sein, da die einzelnen Rollen in ihrem Charakter ein noch größeres Ego-Potential aufzuweisen scheinen.

American Pie - Das Klassentreffen
Auf altbekannte „Helden“ trifft man auch bei diesem Film. Alle Hauptdarsteller der ersten Stunde sind wieder dabei - Jim, Michelle, Stifler und Co. sind zwar merklich gealtert, lassen aber noch immer die wenigsten Fettnäpfchen aus. So wird bei der Charakterisierung der multiplen Protagonisten auf das wohl klassischste Konzept von High-School-Filmen gesetzt – einer ist der liebenswerte Loser, einer der etwas unsympathische Nerd, einer der „heiße“ Stecher, etc. Und auf diese Weise wird „American Pie - Klassentreffen“ noch immer die meisten Lacher einfahren können, auch wenn sich dessen Protagonisten schon lange nicht mehr in der High-School befinden.


Filmstarts mit einer Hauptrolle

Martha Marcy May Marlene
Der Titel dieses Films beinhaltet gleich vier weibliche Vornamen – welche allerdings durchwegs nur auf die eine Rolle von Elizabeth Olsen referieren. Die jüngere Schwester von Mary-Kate und Ashley zeigt in dieser, ihrer Debutrolle eine Performance, die durch ihre Intensität jegliche filmischen Darstellungen ihrer Schwestern in den Schatten stellt. Zwar steht bei „Martha Marcy May Marlene“ nur eine Protagonistin im Zentrum, allerdings legt Olsen die Rolle mit mehreren persönlichen Ebenen an.
Martha haut eines Tages von ihrer Familie ab und schließt sich einer von dem Rest der Gesellschaft abgegrenzten okkulten Bewegung an, in welcher sie als Marcy May bezeichnet wird. Als Martha zu ihrer Schwester zurückkehrt scheint sie gänzlich verändert – was ist geschehen und wie kehrt wieder die „alte“ Martha zurück?


Fischen Impossible - Eine tierische Rettungsaktion
Im malaysischen Animationsspaß geht es um den Bambushaifisch Pub, welcher, nachdem eine große Menge von Fischeiern aus dem Leichhaufen der Bambushaie entwendet wurden, versucht diese, teilweise auch an Land, wieder zurückzuholen. Es ist eine Geschichte eines jungen Hais, der sich selbstlos gegen eine unfaire Welt einzusetzen versucht. Dabei findet er immer wieder weitere tierische Freunde, welche ihn ein Stück seines Weges begleiten.
Jegliche Unterwasser-Animationsfilme, die nach 2003 erschienen sind, müssen sich unweigerlich den Vergleich mit „Findet Nemo“ stellen und „Fischen Impossible“ knüpft sich auch relativ schamlos an dessen Tradition an. Die asiatische Animationskunst braucht sich aber auf jeden Fall nicht vor derer Hollywoods verstecken, doch ob der Charme der Geschichte auch so überzeugen kann, bleibt angezweifelt, allerdings abzuwarten.

Sonstiges
Teenie-Star Zac Efron versucht sich wieder einmal im ernsteren Genre und spielt in „The Lucky One“ Irakkriegsveteran Logan. Dieser findet im Wahnsinn des Krieges in den Trümmern eines Hauses ein Foto einer Frau, welches er behält. Nachdem er seine Einsatzzeit heil überstanden hat und in die USA zurückkehrt, kriegt er seinen Schutzengel auf dem Foto nicht mehr aus dem Sinn – wie es der Zufall so will, kann er sie in einem kleinen Ort in Luisiana aufstöbern, woraus eine naturgemäß nicht allzu einfache Liebesgeschichte entspinnt.

Der Wiener Umut Dag präsentiert diese Woche mit „Kuma“ (das türkische Wort für Zweitfrau) seinen ersten Langspielfilm und bleibt den interkulturellen Themen seiner Kurzfilme treu. In einer austro-türkischen Familie, die versucht die (Schein-)Tradition aufrecht zu erhalten, bricht in sich zusammen als der heimlich schwule Sohn Hasan mit Ayse verheiratet wird, welche allerdings vielmehr mit Familienvater Mustafa ihr Bett teilt.

Der französische Film „Das Leben gehört uns“ erzählt die Geschichte von Juliette und Roméo, dessen Leben nicht besser laufen könnte, bis sie plötzlich feststellen müssen, dass ihr kleiner Sohn an einem Hirntumor erkrankt ist.

Weiters startet diese Woche in Wien, nächste Woche auch in Graz die Dokumentation „My Reincarnation“. Mit Verspätung schließlich auch in Graz läuft das griechische Drama „Alpen“ an.
Der Autor
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Josko

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