Diagonale
Diagonale Tag 2 – Von Guatemala bis in die Türkei

Diagonale Tag 2 – Von Guatemala bis in die Türkei

Wieder beginnt ein strahlend sonniger Tag, wieder setzen wir uns in dunkle Kinosäle. Bei solchen Filmen aber keine falsche Entscheidung.
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von (marie_r)
Los geht's mit dem Dokumentarfilm „Evolution der Gewalt“, in dem der Regisseur Fritz Ofner gnadenlos, brutal und ehrlich den Alltag in Guatemala zeigt. Morde, Raubüberfälle, bewaffnete Konflikte, all das ist normal, wenn man dort lebt. Und viele Menschen finden sich einfach damit ab, manche kämpfen jedoch noch immer für ein freies, vor allem gewaltfreies Land. Ofner kommentiert im Film nie, er zeigt es einfach so, wie es ist...und diese Bilder und Aussagen sprechen für sich.

Von Guatemala in die Türkei. Abends zeigt der junge Filmemacher Umut Dağ in der Österreichpremiere den Spielfilm „Kuma“, was auf türkisch so viel wie „Zweitfrau“ bedeutet. Und genau um eine solche geht es im Film. Berührende, leise aber auch sehr laute Szenen machen den Film zu dem was er ist - ein Einblick in die uns meist fremde Kultur einer türkischen Familie.

Beim anschließenden Publikumsgespräch erzählt Dağ, dass es in der Türkei laut offiziellen Zählungen 186.000 Zweitfrauen gibt, dass es „die“ türkische Familie genau so wenig gibt wie „die“ österreichische Familie und darüber, dass zukünftige Projekte noch so verschwommen sind, dass es sich gar nicht lohne darüber zu reden.

Ein Tag, zwei Länder, zwei unterschiedliche Filme - doch es eint, dass sie beide Themen behandeln, welche in Österreich wenig bis gar nicht bekannt sind. Eine virtuelle Reise, die fremde Kulturen wieder ein Stückchen näher bringt.