Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 8

Neu im Kino: Woche 8

Das multinationale Hollywood bestimmt neben etlichen deutschen Filmen die dieswöchigen Kinostarts.
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von (Josko)
Hollywood beeinflusst schon seit den frühen 20ern den europäischen Kinomarkt maßgeblich. Doch die umgekehrte Beeinflussung Hollywoods durch Europa scheint umso größer. Schon früh wurden erfolgreiche europäische Filmemacher nach Hollywood geholt. Spätestens seit dem 2. Weltkrieg und dem Filmschaffen vieler Exilanten in den USA wird der europäische Einfluss augenscheinlich. So finden sich beispielsweise im Filmding (wie es der Kollege von „Vintage Views“ genannt hat) Film Noir zumindest teilweise klare stilistische Elemente europäischer Filmschaffender wieder.
Heute üblich hingegen sind amerikanische Remakes erfolgreicher europäischer Filme. Trotzdem lebt Hollywood noch immer auch davon, Filmemacher anderer Länder (und die damit einhergehenden anderen Stile) für ihre Filme zu gewinnen.

Safe House
Regisseur des amerikanischen Actionthrillers „Safe House“ ist der Schwede Daniel Espinosa. International bekannt wurde dieser mit seinem Film „Snabba Cash“ (Internationaler Verleihtitel „Easy Money“), der 2010 an den Schwedischen Kinokassen einschlug wie eine Bombe. Ein Hollywood-Remake ist bereits geplant, doch auch Daniel Espinosa darf nun in den USA die Fäden ziehen und arbeitet bei seinem Hollywood-Debut mit niemand geringeren als Denzel Washington und Ryan Reynolds.
In „Safe House“ geht es um den jungen CIA-Agenten Matt Weston (Reynolds), der nun bereits seit einigen Monaten ein einsames Dasein als Safehouse-Wächter in Kapstadt fristet. Doch als plötzlich der Ex-Geheimagent und nunmehrige Top-Verbrecher Tobin Frost (Denzel Washington) auftaucht und sich der CIA stellt, wird alles anders. Denn die CIA waren nicht als Einziges auf der Suche nach Tobin Frost und somit folgt auf sein Eintreffen, das weiterer allerdings nicht so positiv gestimmter internationaler Verbrecher.
Rasanter Action mit interessantem visuellen Stil steht somit nichts mehr im Wege!

Young Adult
Regisseur Jason Reitman ist kein Europäer aber Kanadier. Wie bereits sein Vater, der tschechoslowakisch-kanadische Regisseur Ivan Reitman, dreht er seine Filme in den USA. „Young Adult“ ist nach „Juno“ seine bereits zweite Zusammenarbeit mit Drehbuchautorin Diablo Cody.
Mavis Gary (Charlize Theron) wurde zu ihrer High-School-Zeit von den Meisten vergöttert. Nun, Jahre später, ist sie Autorin von Mädchenromanen und immer noch Single. Als ihr Ex-Boyfriend aus Schulzeiten Buddy Salde (Patrick Wilson) ihr eine Mail mit dessen neugeborenen Babys schickt rastet sie aus und hat vor ihm seiner Frau auszuspannen.
Der Film dreht eine bereits oft gesehene Geschichte um und erzählt sie aus der Sicht der Paradeschlampe. Jason Reitman platziert gekonnt die Satire in seinen Filmen, was wohl daran liegt, dass er die amerikanische Gesellschaft gut kennt, sie aber mit einem gewissen Abstand aus der Ferne beobachtet. Mehrere Meinungen bestätigen jedoch, dass „Young Adult“ nicht mit seinen vorherigen Arbeiten mithalten kann. Sehenswert ist er aber sicher allemal.

In the Land of Blood and Honey
Dass sich auch Hollywood-Akteure nicht nur auf ihr Land beziehen, zeigt „In the Land of Blood and Honey“. Angelina Jolies Spielfilm-Regie-Debut spielt zu Zeiten des Bosnienkriegs und erzählt die Liebesgeschichte zwischen der Bosnierin Ajla (Zana Marjanović) und dem bosnischen Serben Danijel (Goran Kostić).
Folgerichtig ist der Film auf bosnisch und serbisch gedreht und beinhaltet ausschließlich Schauspieler aus Ex-Jugoslawien. Wie bereits die Uncut-Berichterstatter der Berlinale 2012 mitgeteilt haben, kann der Film allerdings nur als Anklageschrift herhalten und kann filmisch bzw. aufgrund des Drehbuchs nicht überzeugen.

Die deutschen Filme
Die Kinostarts aus Deutschland können sich in dieser Woche auch durchwegs sehen lassen. So bestimmen neben dem 3D-Animationsfilm „Kleiner starker Panda“ (der bereits voriges Jahr in China anlief und dort zu einem großen Publikumserfolg wurde) durchwegs ernste Themen.

Halt auf freier Strecke“ handelt von nichts weniger als dem Tod und wie damit umgegangen wird. Frank (Milan Peschel) ist unheilbar an einem Gehirntumor erkrankt, dessen Frau Simone (Steffi Kühnert) und ihre beiden Kinder erleben mit ihm ans Bett gefesselt seine letzten Tage.

Der Film „Glück“ stellt zwei gesellschaftlich Ausgegrenzte in den Mittelpunkt. Die Prostituierte Irina (Alba Rohrwacher) und der Punk Kalle (Vinzenz Kiefer) finden zueinander und versuchen mit allen Mitteln ihr Glück zu verteidigen.

Kriegerin“ zeigt einen ungeschönten Blick auf die Neonazi-Szene. Als Marissas (Alina Levshin) Weltbild auf den Kopf gestellt wird, will sie aussteigen. Doch dies stellt sich nicht so einfach wie geplant dar.

Sonstiges
Weiters führt Nicholas Cage seine Trash-Film-Reihe fort und kommt wieder als kettenschwingendes Motorradskelett in „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ (diesmal unter der Regie der „Crank“-Regisseure Taylor/Neveldine) in die Kinos.
Letzte Woche bereits in Wien, nun auch in Graz startet das australische Aborigines-Drama „Samson and Delilah“.
Der Autor
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Josko

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