Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 51

Neu im Kino: Woche 51

Die Regisseure zweier erfolgsversprechender Fortsetzungen und einer Oscar-Hoffnung machen einem in ganz Österreich einen Kinobesuch in der Weihnachtswoche schmackhaft.
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von (Josko)
Nominiert für den „Academy Award for Best Writing - Adapted Screenplay“ bzw. den „Oscar für das beste Drehbuch basierend auf zuvor veröffentlichtem Material“ könnten alle drei diese Woche österreichweit veröffentlichten Filme – rein technisch gesehen – sein. Doch – eine solch kühne Behauptung will ich jetzt einmal aufstellen – die größten Chancen hat wohl:

The Ides of March
George Clooneys vierte Regiearbeit weist einige Parallelen zu seinen vorherigen Arbeiten auf. So wie bei all seinen bisherigen Regiefilmen übernimmt Clooney in Personalunion Regie und Hauptdarstellung. Weiters basierten seine vorangegangenen Filme immer, mal mehr mal weniger, auf realen Begebenheiten. So tut dies „The Ides of March“ auch, denn das Theaterstück „Farragut North“ auf dem der Film beruht, basiert lose auf der Kampagne des Demokraten Howard Dean für die Wahl des US-Präsidenten 2004.
Obwohl die Politik bereits in „Confessions of a Dangerous Mind“ und „Good Night, and Good Luck.“ mit im Blickpunkt gestanden ist, ist „The Ides of March“ sein bisher wohl Politik-kritischster Film. Clooney stellt die Abgründe dieses „Geschäfts“ dar: also die Machtspielereien, die Korruption und die Verlogenheit und stellt damit gleichzeitig klar, dass dies parteiübergreifend Gang und Gäbe zu sein scheint.
So steht ein spannender Polit-Thriller, wie er gemacht sein sollte, vor der Weihnachtskinotür.

Sherlock Holmes - Spiel im Schatten
Madonna hätte ihn fast seine Karriere gekostet, aber Guy Ritchie kann es noch, soviel war bereits nach „RocknRolla“ (2008) klar. Mit dem ersten Teil von „Sherlock Holmes“ (2009) hat Ritchie das erste Mal gezeigt, dass er auch anders kann. Jedoch nicht im Sinne von anders = schlecht (das bewies er ja bereits mit „Swept Away“), sondern verharrte er nicht im gegenwärtigen britischen Gangstermilieu, da er zwar Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv modernisierte, aber ihn trotzdem im späten 19. Jahrhundert beließ. Diese Mischung ging auch aufgrund der kongenialen Hauptdarsteller (Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes und Jude Law als Dr. Watson), der genialen Musik von Hans Zimmer und der nicht zu verachtenswerten visuellen Qualität des Filmes (DP: Philippe Rousselot) voll auf und spielte an den Kinokassen Millionen ein.
So kann doch der zweite Teil nichts falsch machen, oder? Das glaube ich nämlich auch, denn Ritchie kann wieder mit u.a. Downey Jr., Law, Zimmer und Rousselot auf sein Erfolgsteam zurückgreifen und in Ruhe „sein“ Sherlock Holmes-Franchise aufbauen.
Fazit: Nicht zu blöder Actionspaß, für nicht zu intellektuelles Publikum.

Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch
Die quietschigen Streifenhörnchen können bereits auf zwei erfolgreiche Langspielvorgänger zurückblicken. Für den dritten Teil übernahm Mike Mitchell den Regiesessel, ist er es doch schon gewöhnt mit realen Darstellern („Deuce Bigalow: Male Gigolo“) als auch Animationsfilm-Fortsetzungen („Shrek 4“) zu drehen. „Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch“ hat wohl seine Berechtigung, kann aber wohl nur die Kleinsten unter uns begeistern...

Sonstiges
Unzählige sonstige Filme starten diese Woche noch einzeln in den Bundesländern. Das kanadische Drama „Die Frau die singt - Incendies“ startet mit Verspätung nun auch in Graz. „Bombay Diaries“ und „Anfang 80“ laufen nur in Graz an, letzterer, eine Tragikomödie mit Karl Merkatz und Christine Ostermayer, startet nächste Woche auch im Rest des Landes. Die Dokumentation „El Bulli: Cooking in Progress“ startetet in Graz und in Wien. In Wien und Linz läuft die italienische Komödie „La prima cosa bella“ an, nur in Wien das Drama „Cairo Time“.
Der Autor
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Josko

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