Festivals, Slash Filmfestival
Slash Filmfestival - Teil 3

Slash Filmfestival - Teil 3

Das Slash 2011 endet blutig. Ein großartiger Abschlussabend für ein großartiges Festival.
josko_8282916b00.jpg
von (Josko)
Das Slash Filmfestival 2011 ist zu Ende, aber eines sei vorweg gesagt (und das wurde auch von Festivaldirektor Markus Keuschnigg explizit betont): 2012 wird es wieder stattfinden!

Aber erstmal zurück zur gestrigen Closing Night. Als Abschlussfilm wird im ausverkauften Filmcasino „Don‘t Be Afraid of the Dark“, ein von Guillermo del Toro produziertes und mitgeschriebenes Horrorfilm-Remake eines amerikanischen TV-Films aus den 70er Jahren, gezeigt. Das Setting des Films ist das für viele Horrorfilme und -geschichten Übliche: Eltern ziehen mit ihrem dem Verhalten nach ungewöhnlichen Kind in ein schlossähnliches Haus, wo Schreckliches auf sie wartet.
Auch hier wurde programmspieltechnisch keineswegs daneben gegriffen, denn obwohl der Film sicherlich fürs Horrorfilmgenre nichts Neues zeigt, kann er durch seinen Spannungsaufbau überzeugen. Aus kuratorsicher Sicht ist es ebenso ein netter Gedanke, wenn das Festival, nach den unzähligen abgefreakten und weirden Filmen, mit einem – von seiner Art her – klassischen Horrorfilm abschließt.

Nach „Don‘t Be Afraid of the Dark“ müssen alle Festivalbesucher den Saal für eine einstündige Umbauphase für das Highlight des Abends – die „Chainsaw-MassacrePerformance“ von Karl Kilian – räumen. Wie es für eine Finissage dazugehört, gibt es draußen zur Überbrückung der Zeit ein reich gedecktes Canapé-Buffet.
Knapp nach 23:30 Uhr ist es dann soweit. Einlass zur Performance. Vor der Leinwand wurde eine etwa 3 Meter hohe und 5 Meter breite Holzkonstruktion aufgebaut und mit einer durchsichtigen Plane bedeckt. Darin die Kettensäge. Karl Kilian wird angekündigt. Er taucht von der Seite auf. Es ist ein Mann im weißen Anzug, der so aussieht und sich so bewegt wie Zach Galifianakis. Kurzer fragwürdiger Blick ins Publikum und schon steigt er unter die Plane und startet die Kettensäge. Sogleich beginnt es. Kilian rennt wild hin und her und spritzt mit einer speziellen Vorrichtung an der Kettensäge blutrote Farbe an die Innenseite der Plane. So schnell wie es begonnen hat, so schnell ist es auch zu Ende. Nach einpaar Minuten ist Kilian fertig. Er kann nicht mehr und der Farbtank ist leer. Er reißt geschwächt einen Teil der vorderen Plane auf, um aus der nun mit Rauch der Kettensäge gefüllten Konstruktion zu steigen. Kommentar gibt er keinen mehr ab, er trottet nur noch mit seinem nun mit roten Farbklecksen befleckten Anzug ab. Das Publikum ist verwirrt, aber auch begeistert. Passend zum gesamten Programm des Festivals erinnert die Performance an ein absurdes, aber verdammt unterhaltsames B-Movie. Und dafür hat man jetzt eine Stunde gewartet? Ja, absolut! Ebenfalls passend dazu der so genannte „Raußschmeißfilm“ danach und die wirklich letzte Aktion des Slash 2011: „Monster Brawl“, ein Monster-Wrestling-Film.

Bis zum nächsten Jahr!
Der Autor
josko_8282916b00.jpg
Josko

Forum