Festivals, Slash Filmfestival
Slash Filmfestival - Teil 1

Slash Filmfestival - Teil 1

Von Aliens, Superhelden und dem großen Überraschungsfilm.
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von (themovieslave)
Die Festivallandschaft ist schlichtweg unüberschaubar. Nahezu wöchentlich taucht in irgendeiner Provinz irgendwo auf der Welt ein neues Filmfestival auf. Wien, bisher durch das exzellente Programm der Viennale ohnehin ein Fixtreffpunkt der Art-House-Fans (Uncut wird auch im Oktober 2011 wieder von der Viennale berichten!), zieht zum zweiten Mal Ende September eine ganz andere Art von Publikum in den Kinobann: Das Slash Filmfestival, Österreichs erstes große Horrorfilmfestival, konnte bereits 2010 das Publikum im Wiener Filmcasino begeistern. Dieses Jahr konnten die Veranstalter durch besonders gut gewählte Schwerpunkte ein noch abwechslungsreicheres Programm präsentieren. Neben Schwerpunktabenden, die Herschell Gordon Lewis, „dem Godfather of Gore“, wie eine Doku des Programms von ihm behauptet, gewidmet ist, wird auch ein eigener Film- und Performance-Marathon für und in Anwesenheit von Crispin Glover abgehalten werden. Mehr dazu in kommenden Tagen.

Nach der Eröffnung durch den gefeierten „Attack the Block“ und einer schmuddeligen Porno-Nacht am Abend drauf, bestach der dritte Festival-Tag durch zwei Meisterwerke back to back: „Super“, James Gunns maßlos unterschätzte Superhelden-Comic-Splatter-Komödie mit Rainn Wilson und Ellen Page, ist ein Glücksfall, sowohl für das Comic- wie auch das Splatter-Genre. Hier trifft das Superhelden-Motiv auf die soziale Unterschicht. „Super“ war eingebettet im „Superhero Saturday“: Vor dem Film präsentierte eine Jury die KandidatInnen zur Superhelden-Wahl. Ein gutes Duzend Nerds und Freaks (nur als Kompliment gedacht!) fanden sich im selbstdesignten Superhelden-Outfit ein. Nach dem Film wurde der wohlverdiente Gewinner, „Super Looser“, geehrt. Und wenn solch ein Event nicht Grund genug ist um zum Slash zu pilgern: Ein Pfefferoni-Wettessen mit gleichzeitigem (!) Karaokesingen von Bonnie Tyler’s „I need a hero“ rundete die Superhelden-Wahl ab. Beim Slash Filmfestival wird also, Abend für Abend, das Kino als Event zelebriert.

Daraufhin präsentierte das Festival den diesjährigen Überraschungsfilm: Gareth Evans „The Raid“, welcher erst vor zwei Wochen in Toronto Weltpremiere hatte und dort gleich den Publikumspreis gewann, versetzte das Kinopublikum in große Begeisterung. Die Handlung und Back-Story auf ein Minimum begrenzt, aber keineswegs dumm und trashig, erzählt der Film in spannungsgeladenen 100 Minuten den Kampf einer Spezialeinheit in Jarkata in einem Hochhaus gegen hunderte (in Martial-Arts-ausgebildete) Verbrecher, die ballern, treten, schlagen, zustechen. Oder wie die Tagline besagt: „1 ruthless crime lord. 20 elite cops. 30 Floors of hell.“ Hier wird das Action-Genre auf das notwendige Minimum reduziert – und zugleich in seiner reinsten Form zelebriert. Großartig choreographierte Kampfsequenzen sorgen für einen atemlosen Film, den man nicht so bald vergessen wird. Ein Glücksfall von einem Überraschungsfilm und sicherlich einer der Höhepunkte eines ohnehin exzellenten Programms!
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