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Buchtipp: Kinski

Buchtipp: Kinski

Fotoband mit Bildern von Klaus Kinski, fotografiert von Beat Presser
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von (themovieslave)
Nikolaus Karl Günther Nakszynski, besser bekannt als Klaus Kinski, war eine der polarisierendsten Persönlichkeiten der 60er bis 80er Jahre und zugleich einer der besten Schauspieler seiner Zeit. Ähnliche wie Marlon Brando, hat er in vielen B-Movies mitgewirkt und einige Meisterwerke entscheidend mitgeprägt. Kinski steht als Synonym für Tobsucht, Zorn, Anfälle, Unberechenbarkeit, doch zugleich schreibt Werner Herzog in einem einführendem Text zu diesem Fotoband: „Er war das einzige Genie, dem ich je begegnet bin“.

Das Westpreußische Landesmuseum in Münster würdigt den großen Kinski anlässlich seines 20. Todesjahres mit einer Ausstellung von Fotografien von Beat Presser (08.04. - 03.10.2011), der als Setfotograf bei der Entstehung von Filmklassikern dabei war. Die meisten Fotografien dieses im Rahmen der Ausstellung beim Moser-Verlag erschienen dünnen doch zugleich schönen Bandes, sind Portrait-, Landschafts- und Momentaufnahmen der Dreharbeiten zu „Cobra Verde“ und „Fitzcarraldo“. Hier sieht man Kinski rauchen, rudern, durch die Kamera blicken, toben, lachen. Herausragend sind jedoch auch die Portraitaufnahmen, die schlichtweg eine ästhetisierte Würdigung, ja sogar Bewunderung, eines ganz großen Künstlers einfangen.



Neben Herzogs einführenden Worten findet sich auch ein Text Beat Pressers, eine Notiz von Dreharbeiten im Jahre 1981. „Gute zehn Minuten schreit Kinski [...]. Alle wüsten und wüstesten Verwünschungen sind zu hören. Sind wir unseres Lebens noch sicher? Dann, mit einem Mal, bricht Klaus ab, dreht sich zu mir um und meint: Mach dir da mal keine Gedanken, Beatus, ich mache das alles nur, um meine Stimme intakt zu halten!“.

Der Raum zwischen Genie und Wahnsinn wird bei Kinski minimiert, ja mehr noch: Genie und Wahnsinn greifen ineinander, das eine existiert ohne das andere nicht. Pressers Fotografien halten diesen genialen Wahnsinnigen fest und sind zugleich Beweis, dass Kinski allen voran ein Meister der Selbstinszenierung war.

Kinski – Fotografiert von Beat Presser
Moser Verlag München
64 Seiten
€ 29,90
Der Autor
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