Neu im Kino: Woche 32

Planet der Affen - Prevolution
Die auf dem französischen Roman „Planet der Affen“ von Pierre Boulle beruhende Science-Fiction-Saga aus den frühen Siebzigern, erlebt nach Tim Burtons weniger gelungenen Neuverfilmung (2001) des Kultklassikers nun durch Prevolution einen soliden Neustart mit Fortsetzungspotenzial.

Das Blockbuster-Prequel von Regisseur Rupert Wyatt erzählt die Entstehungsgeschichte, bevor es zur Schlacht um den Planet der Affen kam, wo Menschen nur Haustiere sind und die Affen als Krone der Schöpfung mit diktatorischem Regiment herrschten. Ein junger Wissenschaftler versucht durch Genexperimente an Schimpansen, die bekanntlich zu 98% dasselbe Erbgut mit uns Menschen teilen, ein Mittel gegen Alzheimer zu finden. Als unerwartete Nebenwirkung werden die Primaten intelligenter, was bald eine Änderung der Machtverhältnisse mit sich führt: die Laboraffen beginnen eine Revolution gegen ihre Unterdrücker.

Action und Moral - beides findet man in dieser Neuverfilmung. Darüber hinaus werden ethische Grundsätze und das Recht auf Freiheit jedes Individuums hinterfragt. Die Frage, die man sich dabei vielleicht selbst stellen sollte, ist ob das Wort Menschlichkeit wirklich in direktem Zusammenhang mit dem Menschen steht…

Die Komödien:
Die anonymen Romantiker
In der französischen Romanze „Die anonymen Romantiker“ unter der Regie von Jean-Pierre Améris versuchen zwei notorisch kontaktscheue Menschen die gegenseitige Annäherung. Madame Schüchtern (gespielt von Isabelle Carré, die man diese Woche auch noch in „Rückkehr ans Meer“ bewundern kann), Monsieur Verlegen und Schokolade en masse sind hierbei die bittersüßen Ingredienzien für die große Liebe - oder die große Überforderung?

Resturlaub
Tipps - ob nützlich oder nicht sei dahingestellt - gegen die Midlife-Crisis bietet die deutsche Klamauk-Komödie „Resturlaub“ (Gregor Schnitzlers Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers): Am besten das alte Leben komplett hinter sich lassen und in exotischen Gefilden nochmal von Neuem beginnen. Ob diese Pauschalreise für Frustabbau auch tatsächlich funktioniert, wird Protagonisten-Urlauber Pitschi Greulich (Nomen est Omen!) erst herausfinden müssen.

Die Dramen:
Rückkehr ans Meer
Klingt nach Urlaubsidyll - doch der deutsche Titel des neuen Dramas von Francois Ozon ist etwas irreführend. Nach dem Drogentod des Partners und ihrer überraschenden Schwangerschaft sucht Isabelle Carré als Mousse in ihrer Trauer einen Zufluchtsort (so die wortgetreue Übersetzung des französischen Titels Le refuge) am Meer. Schicksalsbewältigung und Sinnfindung werden in intensiven Bildern veranschaulicht.

Gordos - Die Gewichtigen
Dieses spanische Portrait über den Alltag dicker Menschen liefert einen Seelenstriptease der besonderen Art: einfühlsam werden die unterschiedlichen Geschichten der einzelnen Hauptfiguren erzählt, die alle eine Gruppentherapie besuchen, um ihre (Gewichts)Probleme zu bewältigen; diese fallen zwar oberflächlich betrachtet gleich ins Auge, sind aber wie so oft in der Tiefe verankert.