Neu im Kino: Woche 22

So verschieden die vier Neustarts dieser Woche auch auf den ersten Blick zu sein scheinen – sie haben dennoch etwas gemeinsam. Schließlich geht es in allen Filmen auf eine bestimmte Art und Weise um Identität, das was einen Menschen ausmacht, seine bzw. ihre Träume von einem erfüllten oder einem versauten Leben, vom Erwachsensein oder dem Erwachsenwerden bis hin zum Schlüpfen in die Identität einer völlig fremden Person, deren letzten acht Minuten vor dem Tod den Schlüssel zu einem brisanten Rätsel enthalten, das es zu lösen gilt, um größeres Unheil für andere abzuwenden.

Sich filmisch auflösende und zerstörende Identitäten:

Hangover 2“: die Chronologie des Totalabsturzes einer Gruppe von Männern nach dem größten Saufgelage seit „Das große Fressen“ geht wegen des drastischen Eindrucks, das der erste Teil hinterlassen hatte, in die zweite Runde und: man glaubt es kaum – das Kinopublikum wartet schön sehnsüchtig darauf. Die geheime Erfüllung gewisser Sehnsüchte?

Virtuelle Identität – real erlebt – filmisch umgesetzt:

Source Code“: Jake Gyllenhaal spielt einen Kampfpiloten und bekommt die Chance, die letzten 8 Minuten eines Fremden am eigenen Leib zu erleben. Der Lohn für die Mühe ist die Vereitelung weiter Bombenangriffe.

Filme über Identitäten, die sich verändern oder erst im Werden begriffen sind:

Mütter und Töchter“: ein Film über verschiedene Beziehungen zwischen Müttern und ihren Töchtern – die Identität der Eltern-Kind-Beziehung aus weiblicher Perspektive sozusagen. Der Film über u.a. eine todunglückliche Psychotherapeutin (gespielt von Annette Bening) ist schon mehr als ein Jahr alt, kommt aber erst jetzt bei uns in die Kinos.

Jungs bleiben Jungs“: französische Komödie über das Erwachsenwerden – Werden und Vergehen männlicher Identität im Übergang vom Kind zum Erwachsenen entlang der klassischen Stereotype der „ersten Male“ im Leben.

Mit welchem der neu anlaufenden Filme man bzw. frau sich am besten identifizieren kann, bleibt natürlich Eurem Geschmack und eurem Zeitbudget überlassen, ich könnte mir aber vorstellen, dass diesmal für viele von Euch etwas dabei sein wird.