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Crossing Europe 2011 - Tag 4

Crossing Europe 2011 - Tag 4

Wenn ein moderner Frankenstein auf friedensverherrlichende Kommunisten trifft und allesamt von Vampiren verspeist werden.
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von (nullachtfünfzehn)
„Eine Neuinterpretation des Mythos Frankenstein" sollte es laut Programmheft sein, die Erwartungen waren also dementsprechend hoch. Zu sehen bekam man etwas ganz anderes, was nur im Entferntesten etwas mit dem originalen Frankenstein zu tun hat. „Tender Son - Das Frankenstein Projekt“ überzeugt zwar mit schauspielerischen Talenten und einer bewegenden Geschichte, hatte aber leider Pech bei der Wahl des Stücktitels.

Ein kommunistischer Western aus dem Jahre 1966, der seinerzeit zum Film des Jahres in der Sowjetunion gewählt wurde und somit „Krieg und Frieden“ auf Platz zwei verdrängte, stand heute auch auf dem Programm. „Nobody Wanted to Die“ fesselt den Zuseher mit einer Geschichte, die auf historischen Begebenheiten beruht. Und die drastische Darstellung mancher Szenen (auch vor Vergewaltigungen wird nicht Halt gemacht) war für die damalige Zeit ohne Frage sehr gewagt. Bewundernswert!

Mit „Vampire“ stand auch heute wieder eine Mockumentary am Programm, die durch das Weglassen alteingesessener Klischees über die Blutsauger punktet, auf der anderen Seite aber durch teilweise fehlende Ironie etwas langweilig wirkt.

Außerdem wurden heute auch die Preisträger des diesjährigen Festivals bekannt gegeben . Einzig „Adrienn Pál“ hat als einer meiner Favoriten den Publikumspreis gewonnen, ansonsten gingen sie von mir erhofften, potenziellen Gewinner leider leer aus. Erstmals haben heuer gleich zwei Filme den Award in der European Competition gewonnen. Nämlich „Caracremada“ und „Im Alter von Ellen“. Einen herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!
Nach der Preisverleihung wurde das Buffet eröffnet, serviert wurde - typisch österreichisch - Strudel in allen erdenklichen Variationen. Seltsame, verwirrte, aber auch begeisterte Blicke der ausländischen Gäste inklusive.