Crossing Europe 2011 - Tag 1

Von Leuten, die an Patienten sexuelle Vorlieben ausleben, anderen, die tote Patienten in die Leichenhalle verfrachten und wieder anderen, die mit Leichen Geschäfte machen. Darüber hinaus ein egozentrischer Vater, der weder Patient noch Leiche ist.

Der heutige Festivaltag begann für mich mit dem Eröffnungsfilm „Brownian Movement“ von Nanouk Leopold, der auch das diesjährige Tribute beim Crossing Europe gewidmet ist. Mehr als nur überzeugend in der Hauptrolle Sandra Hüller.
Der Wettbewerbsfilm „Principles of Life“ konnte mich nicht ganz so begeistern, wenn auch der aus „4 Months, 3 Weeks & 2 Das“ bekannte Schauspieler Vlad Ivanov eine solide Leistung erbracht hat. Leider blieb ein erwartetes „Grande Finale“ aus.
Mit „Eighty Letters“ gelang Regisseur Vàclav Krdnka ein autobiographisches Werk über Emigration und Verzweiflung vor dem Fall der Mauer, dem es jedoch etwas an Ausdrucksstärke fehlt, ganz anders dazu verhält sich „Adrienn Pál“, ein witziger und zugleich berührender Film über eine übergewichtige Krankenschwester, die sich auf die Suche nach ihrer besten Freundin aus Schulzeiten begibt. Nicht ohne Grund hat der Film in Cannes dieses Jahr einen Preis abgeräumt.
In der Nachtsicht, der Horror- und Mysteryschiene beim Crossing Europe, stand „Burke & Hare“ der neue Film des Kultregisseurs John Landis am Programm, der diesen Festivaltag besser nicht hätte ausklingen lassen können.

Und ansonsten? Sympathische Leute, angeregte Gespräche und tolle Acts am Mediendeck, die bis spät in die Nacht zum Tanzen und Feiern einladen. Die nächsten Festivaltage können kommen - ich freu mich darauf!