Neu im Kino: Woche 2

Wir hätten uns wohl denken können, dass nach dem lahmen Ausklang des vergangenen Jahres in der letzten Kinowoche nun gleich in der zweiten Woche des neuen Jahres alle Filme auf einmal drankommen wollen. Ich behaupte, dass mit sieben österreichweiten Neustarts und drei weiteren, die nur in Wien gezeigt werden, von denen einer in zwei Wochen auch in Graz zu sehen sein wird und ein anderer nach beinahe einem Jahr des Wartens, seit er auf der Berlinale präsentiert wurde, nun auch anläuft, mehr geboten wird, als das noch so begeisterte und willige Herz des Kinosüchtigen bzw. der Filmanbeterin innerhalb nur einer Kinowoche verkraften könnte. Eine Möglichkeit, aus dieser Fülle eine Vorauswahl zu treffen, ohne dabei auf die Qualität einzugehen, die ich ja mangels Sichtung (fast) aller Neustarts dieser Woche nicht wirklich beurteilen kann, ist das bewährte und mehrfach erprobte Mittel der Schubladisierung. Für diese Woche habe ich mir einen besonderen Blickwinkel einfallen lassen ...

Filme mit nur einem Wort im Titel:
„Drei“: der deutsche Regisseur Tom Tykwer hat nun schon zum zweiten Mal etwas mit dem polnischen Krzysztof Kieslowski gemeinsam, wenn auch diesmal keine Farbe im Spiel ist, sondern eine hetero-/homosexuelle Dreiecksbeziehung .

„Devil“: nach „Down“ und „Abwärts“ ein weiterer (eher dümmlicher) Film über Leute, die im Lift stecken bleiben.

Filme mit zwei Wörtern im Titel:
„Morning Glory“: hinter diesem Titel verbirgt sich keine Anspielung auf eine Morgenlatte, sondern nur eine weitere romantische Komödienschnulze, diesmal aber mit Harrison Ford.

„Na putu - Zwischen uns das Paradies“: ein bosnischer Film über den Alltag in Sarajewo und die Probleme mit religiösem Fundamentalismus. In Berlin von mir gesichtet und für gut befunden, fällt der deutsche Verleih-Zusatztitel des Filmes nicht so sehr in diese Kategorie.

„Film Socialisme“: ein Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer mit lauter verschiedenen Typen drauf, Regie führt Jean-Luc Picard, äh: nein: Godard. Mein Eindruck: schnarchverdächtig (und nur in Wien).

Filme mit drei Wörtern im Titel:
„The Green Hornet“: Comicverfilmung mit großer Liebe zu Trash, aber mit Christoph Waltz in der Rolle eines bösen Bösewichtes.

„We Want Sex“: Arbeiteraufstand in England, aber anders und vor allem mit „Happy Go Lucky“ Bären-Preisträgerin Sally Hawkins.

Filme mit einem längeren Titel:
„Love and Other Drugs“: ein Typ, der Viagra zwar nicht braucht, es aber trotzdem erfunden hat (gespielt von Jake Gyllenhaal) und eine junge Frau, die es nicht erfunden hat und hofft, dass er es nie brauchen wird (Anne Hathaway), verlieben sich in einander.

„Im Oktober werden Wunder wahr“: der südamerikanische Film über einen Eigenbrötler, der plötzlich für ein kleines Kind sorgen soll, läuft ab 28. Jänner auch in Graz, bis dahin aber nur in Wien.

„Es muss was geben“: Linz ist (so wie Graz) nicht mehr Kulturhauptstadt, hat aber eine bunte Musikszene, wie dieser Dokumentarfilm (nur in Wien) zeigt.

Ganz viele Filme auf einmal und das noch dazu gratis gibt es außerdem in der „Nacht der Programmkinos “ zu sehen, bei der sich auch das Grazer KIZ Royal beteiligt.

Viel Spaß und bis nächste Woche.