Neu im Kino: Woche 46

Der Herbst geht in die Zielgerade und der Winter klopft, nach einer kurzen und ungewöhnlichen Zeit des warmen Wetters, an unsere Tür. Langsam sind die letzten schönen Herbsttage vorüber und die Zeit, in der es schon früh finster wird, hat begonnen. Das Schöne daran ist, dass es nun schon um 17 Uhr draußen finster wird und man sich bis zum Schlafengehen um 23 Uhr zwei Filme am gleichen Abend anschauen kann, wenn man will. Die Auswahl an Themen ist auch in dieser Woche äußerst vielfältig und es ist auch diesmal wieder eine Dokumentation dabei. Überhaupt fällt mir auf, dass es unter den Filmstarts in diesem Jahr sehr oft Dokumentationen gab. Anscheinend gibt es nicht nur FilmemacherInnen, die hierzulande das Kino für ihre Dokus entdecken, sondern auch einen Markt unter den KinobesucherInnen, die sich anstelle eines Thrillers oder einer Komödie eine Dokumentation anschauen. Warum auch nicht? Besser eine gute Dokumentation als eine schlechte Komödie, würde man meinen.

Sowohl die Regisseurin des Filmes „Somewhere“, Sofia Coppola, als auch ihr Hauptdarsteller Stephen Dorff haben eines gemeinsam: es ist schon eine Weile her, dass ein Film von bzw. mit ihnen in den österreichischen Kinos zu sehen gewesen war, bei Stephen Dorff war es der Film „Public Enemies“ vor zwei Jahren und bei Sofia Coppola ist es mit „Marie Antoinette“ schon vier Jahre her. Überhaupt finde ich die Zusammenarbeit zwischen der Oscar-Preisträgerin Coppola und dem als Outlaw und schwierigen Typen berüchtigten B-Moviestar Dorff höchst interessant. Wenn die Reihe der positiven Kritiken und Preise, die der Film (z.B. in Venedig) bekommen hat, weiter geht, könnte dieser Film genau der Sprung auf der Karriereleiter sein, auf den Dorff schon so lange gewartet hatte. Wer weiß? Es wäre ihm sicherlich zu wünschen.

Mit Preisen überhäuft wurde auch der Nachzügler der Woche: „Bal (Honey)“, der auf der heurigen Berlinale den Goldenen Bären als bester Film erhielt, darf nun auch in Graz sein Publikum in den Schlaf wiegen, wenn er flüsternd seine langatmig inszenierte Geschichte erzählt. Schönheit über alles.

Meine Tipps für die aktuelle Kinowoche:
„Somewhere“: preisgekröntes Drama von Sofia Coppola mit Stephen Dorff.

„Unstoppable - Außer Kontrolle“: das Thema ist zwar nicht ganz neu, der Trailer sieht aber zumindest sehr spannend aus und prominent besetzt ist der Film mit Denzel Washington und dem „Star Trek“-Star Chris Pine ebenfalls.

„Die etwas anderen Cops“ werden in dieser Woche von Mark Wahlberg und Will Ferrell gespielt, Unterhaltung und Kurzweil sind greifbar, wenn auch nicht garantiert.

„Der letzte schöne Herbsttag“ passt nicht nur prima zum Wetter, sondern könnte zumindest nach dem Trailer eine unterhaltsame Beziehungskomödie sein, auch wenn vom gleichen Regisseur der Film „Shoppen“ über Großstadtsingles beim Speed-Dating hinter seinen Erwartungen zurück blieb.

Die Notnägel der aktuellen Kinowoche:
„Umständlich verliebt“: Jennifer Aniston will unbedingt ein Kind und holt sich einen Samenspender, wir müssen bei der Komödie aber nicht unbedingt dabei sein, außer wir haben nichts Besseres zu tun.

„Rest in Peace“ dokumentiert anhand von mehreren Beispielen auf der ganzen Welt den Umgang mit Verstorbenen und den damit verbundenen Kult bzw. die Bestattungsmethoden. Klingt ein wenig morbide bzw. makaber, aber ist es auch sehenswert?

Ich wünsche Euch auf jeden Fall angenehme Stunden im beheizten Kinosaal Eurer Wahl!

Mit großer Vorfreude blicke ich schon auf die nächste Kinowoche, dort startet nämlich der erste Teil des letzten Filmes der „Harry Potter“ Romanverfilmungen: „Harry Potter And The Deathly Hallows – Part I“.