Berlinale 2010 - Tag 3

So schnell sind aller guten Dinge drei: früh am Morgen begann bereits der dritte Festivaltag hier in Berlin. Gezeigt wurde der rumänische Film „When I Want To Whistle, I Whistle“, in dem ein Jugendlicher aus dem Gefängnis, in dem er nur noch für knapp 2 Wochen hätte sitzen müssen, ausbricht, weil er seinen kleinen Bruder davor bewahren will, dass ihn seine Mutter nach Italien mitnimmt und ihn so behandelt wie zuvor seinen großen Bruder. Es ist ja nicht gerade so, dass aus Rumänien jedes Jahr besonders viele Filme kommen würden, umso erstaunlicher ist es, dass es dieser Film in den Wettbewerb geschafft hat. Besonders beeindruckend ist dabei die tolle schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers George Pistereanu, der übrige Film hatte so seine Schwächen, wie Ihr nachlesen könnt.

Anschließend gab es den ersten großen Höhepunkt des Festivals zu sehen: Martin Scorsese präsentierte seinen neuesten Gefängnis-Psycho-Thriller „Shutter Island“ der Weltöffentlichkeit. Naturgemäß war das Interesse an Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo und Martin Scorsese so groß, dass das Pressezentrum wieder einmal zu klein war, um alle Journalistinnen und Journalisten fassend zu können. Weder Senad noch ich haben es geschafft, rechtzeitig ins Hyatt hinüber zu kommen, dabei haben wir uns, um Zeit zu sparen, sogar den Abspann nicht mehr angesehen, was wir beide normalerweise schon (und auch sehr gerne) tun. Harald hat dafür von den Superstars am Roten Teppich ein paar Bilder ergattert, die Ihr in unserer Tagesgalerie bewundern könnt.

Zum dritten Mal gesiebte Luft gab es dann auch beim dritten Film des heutigen Tages: „Submarino“. In dem dänischen Wettbewerbsbeitrag erzählt Regisseur Thomas Vinterberg eine tragische Geschichte zweier Brüder, für die ein Aufenthalt im Gefängnis nichts Neues mehr darstellt und einer der beiden drogenabhängiger alleinerziehender Vater ist.

Nach drei Aufenthalten im Knast, die meiner Nervenkulisse dann doch ein wenig mitgespielt hatten, war es Zeit, zum Frisör zu gehen und mich verwöhnen zu lassen. Zumindest im übertragenen Sinne: Doris Dörrie (mit „Hanami – Kirschblüten“ zuletzt im Wettbewerb vertreten) präsentierte nämlich heute Abend ihren neuesten Film als eines von neun Filmen in der Reihe „Berlinale Special“. Einer davon war die Aufführung des Filmklassikers „Metropolis“ gestern abend.

Alles in allem also ein Tag mit vollem Terminkalender und einem qualitativ und schauspielerisch höchst unterschiedlichem filmischen Quartett für Euch zum Nachlesen.