Neben Drew Struzan und Renato Casaro war der diese Woche verstorbene Enzo Sciotti einer der bekanntesten Filmplakatmaler, um den man vor allem in den 80er-Jahren nicht herumkam, wenn man durch eine Videothek streifte. Der 1944 in Rom geborene Künstler begann seine Karriere in den berühmten Cinecittà-Studios bei Rom und gründete später mit seinem Kollegen Ezio Tarantelli das Designstudio E2. Vor allem Horror- und Actionfilme waren seine Spezialität, teilweise machte er auch die italienischen Filmplakate internationaler Filme, wie etwa bei „Blue Velvet“, „Blood Simple“ oder „Armee der Finsternis“. Sehr oft kamen seine Werke aber auch bei den Hüllen von VHS-Kassetten zum Einsatz. Hier zählt auch das Kult-Label „Cannon Films“ zu seinen regelmäßigen Auftraggebern.
Im Gegensatz zu normalen Filmplakaten kamen bei Filmen wie hier etwa „American Fighter 2 - Der Auftrag“ Malereien zum Einsatz, die die gesamte Videohülle miteinbezogen und das Bild des Covers auch auf der Rückseite fortführten:
Neben Filmplakaten, Videohüllen und einigen Büchern konnte man die Werke von Enzo Sciotti auch auf seinem Instagram-Account und seiner Facebook-Seite bewundern. Dort gab er auch Einblicke in die Entstehung seiner Werke. Hier zum Beispiel das Sujet von „Malone“ mit Burt Reynolds von den ersten Skizzen bis hin zum fertigen Gemälde für das DVD-Cover.
Warum die große Kunst der Filmplakatemalerei heutzutage immer seltener wird, hat auch technische Gründe. Mittlerweile ist es relativ leicht auf dem Computer eine Komposition aus mehreren Bildern zusammenzustellen und dies zu einem einheitlichen Bild verschmelzen zu lassen - zumindest wenn es gut gemacht ist. In der Zeit vor Photoshop war eine derartige Bildmanipulation von Fotos deutlich schwieriger und so wurden die verschiedenen Bilder einfach zu einem gemeinsamen einheitlichen Bild „gemalt“. Wie so ein Plakat aus mehrer Teilen andere Bilder zusammengesetzt wurde kann man sich hier am Beispiel des Films „Platoon Leader“ anschauen:
Dabei ist es dann auch weder ein Skandal noch ein Problem, wenn Hintergrundelemente auch auf anderen Plakaten verwendet werden. Wer genau hinschaut, kann etwa bei „Platoon Leader“ (1988) und bei „Aladin“ (1986) mit Bud Spencer genau den gleichen Hubschrauber entdecken. Welcher Hubschrauber hier der erste war ist schwer zu sagen, nachdem es sich hier nicht um Kinoplakate, sondern erst um später erschienene Videocover handelt.
Am 11. April 2021 starb Enzo Sciotti, nachdem er in seinem Leben über 3000 Plakate gemalt hatte. Er war bis zuletzt als Künstler aktiv und malte zuletzt auch einige Hüllen für neu erschienene deutsche Mediabooks. Eine kleine Auswahl seiner Werke findet ihr in unserer Galerie oder auf dem Instagram-Account von Enzo Sciotti.
18. April 2021, 13:54 Uhr
Der Plakateur
Der Plakateur: Enzo Sciotti
Ein Blick auf die Werke des diese Woche im Alter von 76 Jahren verstorbenen Filmplakatmalers Enzo Sciotti
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Der Plakateur (Plakateur)
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Forum
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Großartig
Ich liebe gemalte Plakate (wenn sie gut gemacht sind).
Schade, dass es diese heutzutage nur noch selten gibt. -
Super Verpackung
Für mich ist es faszinierend, dass man einem schlechten Film eine sensationelle Verpackung geben kann.
Einige Filme waren Mist, aber das Cover war oft sehr cool und einladend ...
Sciotti war ein Meister der gezeichneten Filmplakate! -
Django´s Rückkehr
Eines meiner Lieblingsplakate ist das von „Django 2“, aber nicht, dass das hier aufgelistet ist. Auch nicht das deutsche Plakat das ihr auf der Filmseite habt, welches übrigens einen „Deppenapostroph“ im Titel hat. Mir gefiel hier das italienische Sujet am besten, dass ihr als zweites Plakat beim Film dabei habt. -
Bloodsport, Aladin oder Das Weiße im Auge
Ich kann mich nicht entscheiden, welches dieser Cover mein Favorit ist...
Oder ist es doch American Fighter 2?
Was gefällt Dir am meisten?-
Top
Blue Velvet und Death Wish 4 würd ich sagen.
Auch wenn bei „Topline“ die Körperhaltung (man muss auf die Beine schauen) eine Katastrophe ist, ist das Cover natürlich auch ein schmucker Klassiker.
„Hetzjagd in San Lucas“ (auch sehr schön) war übrigens einer der ersten Kinofilme von Friends-Star Courteney Cox.
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Großartiger Filmplakatkünstler
Am liebsten würde ich das Rad der Zeit zurückdrehen und in der Videothek nach den Covern von Enzo Sciotti Ausschau halten ... RIP Maestro