Berlinale 2019
Berlinale 2019 - Tag 6

Berlinale 2019 - Tag 6

Fragen an Tilda Swinton und ihre Tochter, sowie Wettbewerbsbeiträge aus Deutschland, Italien und Frankreich
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von (susn)
Nachdem der Wettbewerb bis jetzt eher durch mittelmäßige Ware aufgefallen war, gab es heute den ersten schlecht angenommenen Film, der auch das erste Mal heuer zu Buhrufen im Publikum führte. Angela Schanelecs mysteriöser, aber in erster Linie verwirrender ausgegorener „Ich war zuhause, aber“ ist eher was für die Denker und Analytiker, aber kein Film für den Wettbewerb. Mit seiner Offenheit, Unverbundenheit, Statements, die keine Pamphlets sein wollen und etwas zähen Natur konnte der Film heute kaum wen überzeugen.

Etwas unterhaltsamer und actionreicher ging es in „Paranza - Der Clan der Kinder“, dem italienischen Beitrag zu. Die Buchverfilmung folgt einer Gruppe Jugendlicher in Neapel, die, um Geld zu verdienen und es in die örtige Disco zu schaffen, bei einem Verbrechersyndikat an. Zunächst geht alles noch gut, aber irgendwann merken die Jungs rund um Rudelführer Nicola, dass den Mächtigen auch gerne nach dem Leben getrachtet wird. Der Film ist recht flott inszeniert, die traurige Tatsache, dass hier quasi 15-Jährige schon in die Kriminalität einsteigen obwohl sie noch grün hinter den Ohren sind, gelegentlich in smarte Witze verpackt. Ein Film der nicht raussticht, aber wenigstens wieder mal für mehr Stimmung sorgte.

Farewell to the Night “ war der Catherine-Deneuve-Film der außer Konkurrenz gezeigt wurde. In dem handwerklich fein gemachten Film muss Deneuve erkennen, dass ihr Enkel dem Islam beigetreten ist und sich radikalisiert hat. Sie muss ihn nun selber davon abhalten, in die Türkei zu fliegen und sich über die Grenze zu schmuggeln. Weil sonst, das weiß sie, würde er nie wieder zurückkommen. Der Film schafft es nicht allzu polemisch oder belehrend zu agieren, sondern porträtiert eine Situation, in der sich schon mehrere westliche Angehörige befunden haben. Dennoch begegnet er seinen dramatischen Momenten oft mit Banalität und hätte schon von Beginn ab etwas mehr Nuancierung vertragen können.

Im Panorama fand heute die Europapremiere des britischen Dramas „The Souvenir“ von Regisseurin Joanna Hogg statt. Der Film erzählt von einer jungen Filmstudentin, die mit einem älteren Mann eine toxische Beziehung eingeht. In den Hauptrollen sind Tilda Swintons Tochter Honor Swinton Byrne, Tom Burke und auch Tilda selbst zu sehen. In der Pressekonferenz konnte Christian Tilda Swinton fragen wie sie reagierte, als ihre Tochter die Entscheidung schloss, ebenfalls Schauspielerin zu werden, und Honor wie sie sich denn auf ihre erste Rolle vorbereitet hat. Dia Anworten dazu gibt es im Videopodcast.

Weiters fand heute die Weltpremiere der deutschen Tragikomödie „O Beautiful Night“ statt. Darin geht es um einen Mann, der eines Nachts vom Tod in seiner personifizierten Form heimgesucht wird. Ein exzentrischer Farbrausch mit herrlich schwarzem Humor!

Im Berlinale Special wurde mit „The Boy Who Harnessed the Wind“ das Regiedebüt des oscarnominierten Schauspielers Chiwetel Ejiofor gespielt. Das Drama handelt vom Jungen William (Maxwell Simba), der seinem Heimatdorf Malawi mit einer selbstgebauten Windmühle aus der Hungersnot befreien will. Ein starkes Debüt mit einer eindrucksvollen Bildsprache!

Außerdem fand heute noch die Uraufführung der Fernsehserie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ des Österreichers David Schalko statt. Christian wird sich die ersten Folgen morgen anschauen und noch darüber bereichten.

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Die Autorin
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susn

Forum

  • Wie immer TOP

    Aber habe ich es verpasst, konnte jemand vom UNCUT-Team den neuen Fatih Akin-Film sehen?
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    14.02.2019, 09:03 Uhr
    • Coming soon

      Ja, Susn hat sich den angeschaut. Die ersten Vorstellung war zwar voll und es wurde niemand mehr reingelassen, aber sie hat es in die Wiederholungsvorstellung geschafft. Die Kritik zum Film folgt noch.
      uncut_4fd94f1238.jpg
      14.02.2019, 09:14 Uhr