Exklusiv für Uncut
Genau vor 60 Jahren wurde der erste Godzilla-Film herausgebracht und nun kommt das japanische Kultmonster zurück auf die große Leinwand und zwar größer als jemals zuvor. Nach 16 Jahren wagt es wieder ein Hollywoodstudio ihre Variante der puren Zerstörungswut im Kino zu zelebrieren. Roland Emmerich scheiterte damals kläglich. Seine belangloser Godzilla-Streifen enttäuschte Zuseher wie Kritiker. Kein Wunder, dass die Erwartungshaltung der Fans gegen Null ging. Doch als die ersten Trailer erschienen wurden diese Vorwände rasch beiseite geschoben. Eine düstere dunkle Endzeitstimmung wurde hier von Regisseur Gareth Edwards vermittelt. Dieser Godzilla sollte nichts mehr mit Trash oder buntem Popcornkino zu tun haben. Ganz ging die Rechnung nicht auf, aber dennoch überzeugt der Film mit absolut sehenswerten Effekten und einer wirklich spannenden ersten Stunde.
Der Film beginnt mit einer atomaren Katastrophe in einer japanischen Stadt und sofort erinnert man sich an das Unglück in Fukushima. Joe Brody gespielt von „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston kann die Kernschmelze gerade noch verhindern, dennoch ist er seither geprägt von diesem traumatischen Ereignis, verlor er doch seine Frau bei diesem Unglück. 15 Jahre später versucht er immer noch die Wahrheit hinter diesem Unglück herauszufinden, doch diesmal kann er die Ursache nicht mehr verhindern.
„Denn die Wahrheit ist, dass sie das draußen etwas verbergen, und das wird uns alle zurück in die Steinzeit schicken.“
Wer in einen Godzilla Film geht erwartet sich natürlich Bombasteffekte und Zerstörungswahn im Überfluss. Der Zuseher bekommt davon reichlich. Trotz einer hochrangingen Riege von Darstellern wie den Japaner Ken Watanabe („Last Samurai“) oder die Französin Juliette Binoche („Der englische Patient“) bleiben die menschlichen Figuren belanglos und sind nicht mehr als Beiwerk um die Geschichte voranzutreiben. Der eigentliche Star heißt sowieso Godzilla und die anderen Kreaturen die ebenfalls noch auftauchen.
Fazit: Spannende erste Stunde, etwas schläfriger Mittelteil und bombastisches Effektgewitter am Schluß. Size does matter! Der bisher anspruchvollste Monsterfilm gewinnt den direkten Kampf klar gegen Filme wie „Transformers“ oder „Pacific Rim“.