Filmkritik zu Stereo

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  • Bewertung

    Wiener Untergrundgröße in Berlin

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    Obwohl er von Kopf bis Fuß tätowiert ist und gerne mit seinem Motorrad sämtliche Tempolimits ignoriert, ist Erik (Jürgen Vogel) eigentlich ein ganz umgänglicher Typ. Wie aus dem nichts taucht jedoch Moritz Bleibtreu auf und verfolgt den traditionell glatzköpfigen Bad Guy auf Schritt und Tritt. Und irgendwas scheint das ganze mit Eriks dunkler Vergangenheit und Georg Friedrich zu tun zu haben. Dieser mimt nämlich einen vollkommen verrücken und sadistischen Berliner Gangsterboss – auf wienerisch. Und zumindest für österreichisches Publikum ist der Film schon aufgrund der wenigen Szenen mit dem cholerischen Proleten sehenswert. Aber zurück zum Film:

    Bei dem ganz passabel inszenierten, aber nicht außergewöhnlichen Psychothriller handelt es sich um die bereits zweite Zusammenarbeit von Regisseur Maximilian Erlenwein und Jürgen Vogel. Gerade letzterer verkörpert seine eigentlich ganz anspruchsvolle Rolle in einem von starken Schauspielern getragenen Film glaubhaft und harmoniert gut mit Moritz Bleibtreu. Der Versuch, die Tiefen der menschlichen Psyche zu erkunden, bleibt jedoch leider erfolglos. Und somit handelt es sich alles in allem um ein gelungenes, kurzweiliges und spannendes Werk, dass sich jedoch aufgrund der etwas flachen Story zu keiner Zeit vom Durchschnitt abheben kann.
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    (Patrick Zwerger)
    09.02.2014
    21:14 Uhr
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