Bilder: Constantin Film, Concorde Fotos: Constantin Film, Concorde
  • Bewertung

    Pseudofantastischer Schmachtfetzen

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    Die Geschichte der Schönen, die sich im Schloss als Tausch für ihren Vater von einem Bösewicht einschließen lässt und sich dann aber dennoch in ihn verliebt, den bösen Zauber, mit dem er wegen seiner schlechten Taten in der Vergangenheit belegt wurde, löst und alles am Ende so richtig gut wird – wir kennen sie ja schon seit der TV-Serie bzw. spätestens seit dem Welterfolg aus den Walt Disney Studios.

    Sowohl die bestehenden Verfilmungen als auch die neueste von Regisseur Christophe Gans interpretieren die Geschichte ein wenig um bzw. legen ihre Schwerpunkte ganz unterschiedlich. Lag er bei der Disney-Version auf dem Erkennen des Schönen und Guten hinter der abschreckenden Maske, konzentriert sich die neueste Fassung auf die Bösartigkeit des Biestes und auf die Special Effects. Manche Einstellung ist aber gar nicht so „spezial“, sondern lässt die gemalten Hintergründe und den Kunstschnee aus der Spraydose eindeutig erkennen. Und auch wenn Lea Seydoux eine wirklich schöne Blondine ist, die sich dem Biest freiwillig aufopfert und Yvonne Catterfield in einer Nebenrolle sogar über ausreichende Schauspielkenntnisse verfügt, mag es nicht darüber hinweg zu täuschen, dass das Endprodukt bei aller Schönheit in vielen Details letzten Endes ein bombastischer Schmachtfetzen ist, in dem keine Zeit für den Aufbau einer Beziehungschemie zwischen Belle und dem verzauberten Prinzen bleibt.
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    (Markus Löhnert )
    15.02.2014
    11:24 Uhr
    http://worteverbinden.at
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