Bilder: 20th Century Fox Fotos: 20th Century Fox
  • Bewertung

    Von Menschen und (W)Affen

    Exklusiv für Uncut
    In der Zeit zwischen dem Erfolgs-Remake und dessen Fortsetzung samt neuer Cast hat sich viel getan. Die Affen haben sich die Muir Woods nördlich von San Francisco als Lebensraum erobert. Sie jagen und sammeln, haben eine hierarchische Sozialordnung – und sprechen sogar. Die Menschen wiederum haben sich mit der Stadt selbst begnügt, in der zwar langsam die Pflanzen wuchern (warum, außer weil es postapokalyptisch und somit cool aussieht, bleibt unklar), aber in der sie alles haben, was sie zum Überleben brauchen. Außer Elektrizität. Die einzige Lösung dieses ach-so-großen Problems liegt in einem Staudamm, just in dem Gebiet der Affen. Der unausweichliche Konflikt bahnt sich an und auf beiden Seiten gilt nun: Die Ökos und Gutmenschen versuchen es diplomatisch, die Rednecks mit Waffen und es kommt wie es kommen muss. Krach, Bum, Pow! Affen gegen Affen, Affen gegen Menschen, Menschen gegen Affen, Menschen und Affen mit Waffen. Es kracht jederzeit und überall.

    
Während „Rise of the Planet of the Apes“ eine kritische Abhandlung der gefährlichen menschlichen Omnipotenz gegenüber der Natur war, nimmt sich die Fortsetzung spannenderweise einer ganz anderen Thematik an. Das Autoren/Produzenten-Duo Rick Jaffa und Amanda Silver unternimmt in diesem Film den Versuch, die Entstehung von Krieg und Terror zu sezieren. Dies gelingt, insbesondere dank einer langen und komplexen Exposition, weitgehend sehr gut. Eine Fokussierung auf mehrere Figuren und keinen eindeutigen Helden samt Antagonisten macht „Dawn of the Planet of the Apes“ auch zu einer dramaturgischen Seltenheit des aktuellen Hollywood-Kinos. Das Problem ist nur: Es langweilt. Die Probleme der Figuren und der daraus resultierende Krieg wird mit einer Distanzhaltung erzählt, die dem Zuschauer nur wenig emotionales Naheverhältnis ermöglicht. Die Handlungen der Figuren scheinen der Thematik untergeordnet und so oftmals unplausibel. Somit bleibt „Dawn of the Planet of the Apes“ zu sehr gut-gemeinte Allegorie und zu wenig Drama. 

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    (Senad Halilbasic)
    12.07.2014
    21:09 Uhr
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