Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
Der eine ist als Buchhändler tätig, der andere Blumenverkäufer - Berufe mit denen heutzutage nicht das große Geld zu machen ist. Als Murrays (Woody Allen) Buchladen schließlich in Konkurs geht, wird es für den fidelen Filou höchste Zeit, neue Karrieremöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Durch einen mehr als glücklichen Zufall - seine Ärztin sucht jemand für eine Ménage à trois - befördert er sich selbst kurzerhand zum Zuhälter seines besten Freundes Fioravante (John Turturro). Dieser hat bisher nur Blumen zum Erblühen gebracht und soll jetzt für bezahlte Liebesdienste als Gigolo parat stehen.
Die neue Komödie von John Turturro ist seine mittlerweile fünfte Regiearbeit - er verfasste zudem das Drehbuch und übernahm auch gleich die Hauptrolle. Kann so ein filmischer Dreier funktionieren? Hierzu die Risiken und Nebenwirkungen: Die Geschichte des „Fading Gigolo“ kommt sehr rasant in die Gänge und entwickelt sich dann leider zu einer planlosen Fahrt. Etwa Fioravantes plötzliche und überaus erfolgreiche Wandlung vom unscheinbaren Durchschnittstyp zum begehrten Frauenbeglücker wirkt reichlich unplausibel; vielleicht wollte man(n) damit die Wunschvorstellung konstruieren, dass jedem Mannsbild ein Gigolo innewohnt?
Auch die prominent besetzten Nebenrollen mit Sharon Stone als zeitloser Männertraum und Sofia Vergara als Sexbombe oder der reizenden Vanessa Paradis als verletzliche Witwe können in ihren jeweiligen Erzählsträngen die wackelige Handlung nicht herumreißen. Positiv zu erwähnen ist jedoch Woody Allens urkomische Darstellung des Zuhälters, welche für etliche Lacher sorgt und eine charmante New Yorker Szenerie, die vom jazzigen Soundtrack untermalt ist. Manchmal sind doch nicht aller guten Dinge drei.
Fotos: Filmladen, Concorde
