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  • Bewertung

    Oscar

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2013
    Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Am 1. Jänner 2009 wurde der 22jährige Afroamerikaner Oscar Grant in einer U-Bahnstation in der Bay-Area von Polizisten erschossen. Was daraufhin folgte, waren friedliche aber auch gewaltsame Proteste gegen die Brutalität der Polizei. Der Film beginnt mit einem mit dem Handy mitgefilmten Video des Vorfalls und rollt dann die Vorgeschichte von hinten auf. Oscar war schon zuvor mit der Polizei in Kontakt gekommen. Wieder raus aus dem Gefängnis versucht er aber nun ein besserer Mensch zu werden. Gegenüber seiner Freundin, der er nicht immer treu war, gegenüber seiner vierjährigen Tochter, der er seinen Gefängnisaufenthalt verschwiegen hat, gegenüber seiner Mutter (toll gespielt von Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer). Doch es ist nicht immer so leicht im Leben. Seinen Job hat er wegen Unpünktlichkeit verloren und nicht jeder gibt ihm eine zweite Chance. Trotzdem schaut es nicht schlecht aus, dass er sein Leben wieder in den Griff bekommt, bis zu jener Nacht in der er zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

    Der Film des erst 26jährigen Regisseurs Ryan Coogler hat schon beim Sundance Filmfestival einige Preise abgeräumt. Ich muss aber gestehen, dass meine Erwartungen nach dem Trailer eher gemischt waren. Und auch während der ersten Hälfte des Films habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, wie ich ihn einordnen würde und kam nur auf eine Bewertung von 70%. Das änderte sich aber bis zum Ende des Films deutlich. Ein starkes Drama, das einem ohne dem Einsatz von viel Musik den Schauer über den Rücken fließen lässt. Octavia Spencer hat den Film ebenso mitproduiziert wie der Schauspieler Forest Whitaker. Es würde mich nicht wundern, wenn der Film hier in Cannes einen Preis bekommen würde. Dass er auch bei uns in die Kinos kommen wird ist auf jedenfall nicht unwahrscheinlich.
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    (Harald Zettler)
    19.05.2013
    11:07 Uhr
    CEO und Gründer von Uncut