Filmkritik zu Side Effects

Bilder: Senator Fotos: Senator
  • Bewertung

    Das Glück kommt nicht aus der Pillendose, aber das Geld.

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Wenn sich Menschen mit schweren Depressionen an ihren Psychotherapeuten wenden, brauchen sie in der Regel nicht nur eine Gesprächstherapie, sondern auch Medikamente, die ihnen vor allem in der Anfangsphase über die Symptome dieser neuen „Volkskrankheit“ hinweghelfen. Gerade im Bereich der Psychopharmaka gibt es eine ganze Reihe von ähnlichen Produkten, wer also die Ärzte ordentlich „betreut“, macht mehr Geschäft. Vor diesem Hintergrund hat Regisseur Steven Soderbergh („Ocean’s 11“, „Out Of Sight“) seinen neuen Film angesiedelt und erzählt dabei die Geschichte einer zart besaiteten jungen Frau, die in Folge der Einnahme eines neuen Antidepressivums ihren Mann mit einem Küchenmesser ersticht. In der Hauptrolle der Emily Taylor sehen wir Rooney Mara, die zuletzt u.a. in „The Social Network“ zu sehen war, als ihre Therapeuten wurden mit Jude Law und Catherine Zeta-Jones zwei große Kaliber des amerikanischen Kinos besetzt, die allesamt in ihren Rollen sehr überzeugen und den intelligent geschriebenen Thriller über sämtliche Wendepunkte hervorragend voranbringen. Bis zum Schluss werden meinen schon zu wissen, wie der Film ausgehen wird – und dann kommt noch einmal alles anders. Soderbergh hat aus einem prinzipiell recht simplen Thriller mit viel Fingerspitzengefühl ein feines Stück Kino gemacht, einen nicht unwesentlichen Beitrag leistet dazu auch die atmosphärische Musik von Thomas Newman. Ein Film über die Nebenwirkungen von Medikamenten, der beim Publikum jedoch eher positive, nämlich spannend-unterhaltsame Wirkungen auslösen wird.
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    (Markus Löhnert )
    12.02.2013
    23:52 Uhr
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