Filmkritik zu Archipelago

Bilder: Filmverleih Fotos: Filmverleih
  • Bewertung

    Familie vor dem Zerbrechen

    Exklusiv für Uncut vom Crossing Europe Film Festival
    Dieses Drama der besonderen Art beschreibt eine Familie, die sich mit oberflächlichen Dialogen die Zeit vertreibt. Niemand bis auf dem Sohn schafft es, über seine Probleme zu sprechen. Dieser Film ist das ehrlichste und echteste, was seit langem gedreht wurde. Allein die Machart spricht für sich. Viele Szenen wirken wie eine Dokumentation über eine englische Familie, das Gesprochene und die Handlungen könnten natürlicher nicht sein - man vergisst, dass man eigentlich einen Film ansieht!

    Das Publikum reagiert darauf auch sehr verschieden: in manchen Szenen lachen die einen, andere sind den Tränen nahe. Was man fühlt lässt die Regisseurin jeden für sich entscheiden, man bekommt nichts aufgezwungen. Trotz wenigen Schnitten und langen Einstellung wird einem nie langweilig, ist die Spannung zwischen den Protagonisten doch so umglaublich stark, dass man nicht anders kann, als gebannt auf die Leinwand zu sehen. Auf der negativen Seite zu erwähnen gibt es nur die oft düsteren, grau in grau gehaltenen, Bilder, die auf die Dauer das Auge strapazieren. Nichtsdestotrotz ein grandioser Film mit einer ordentlichen Portion an Gefühlen und Problemen.
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    (Lukas Wachernig)
    16.04.2011
    21:30 Uhr
    BE ORIGINAL OR DIE.