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  • Bewertung

    Broken Embraces

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2009
    Was verbindet man filmisch mit Spanien in den letzten 10 Jahren und auch davor? Pedro Almodovar ist die nicht sehr schwierige Antwort. Nach Meisterwerken wie ALLES UEBER MEINE MUTTER und SPRICH MIT IHR ist ihm erneut ein ausgezeichneter Beitrag im Hauptbewerb in Cannes gelungen, nämlich BROKEN EMBRACES (auf Deutsch übersetzt „Zerbrochene Umarmungen“).

    Auf 2 Zeitebenen wird der Film erzählt und pendelt zwischen der Gegenwart und 14 Jahren in der Vergangenheit und verlangt damit vom Zuschauer besondere Aufmerksamkeit um der nicht linearen Handlung folgen zu können. Harry Caine/Mateo (ist keine Mischung aus Harry und Leander Caine, sondern ebenfalls ein Pseudonym des Hauptdarstellers und das ist kein Scherz), ein ehemaliger Regisseur und jetziger Autor (Lluis Homar), hat trotz Erblindung weiterhin die Motivation mit Hilfe eines Assistenten Geschichten zu erzählen. Almodovar verbindet mehrere Handlungsstränge und fügt das Puzzle ganz langsam zusammen. Eine junge Dame (Cruz), die als Sekretärin bei einem sehr erfolgreichen Business Man (Jose Luis Gomez) arbeitet, verdient sich nebenbei als „Belle de Jour“ ein Zusatzgehalt, bis sie ihre Diente auch ihrem Arbeitgeber anbietet. Der alte Mann verliebt sich und will sie nie mehr wieder hergeben. Dabei erfüllt er ihren Wunsch einen Film als Schauspielerin zu produzieren. Während der Dreharbeiten verliebt sie sich jedoch in den Regisseur Mateo und umgekehrt. Der Sohn (Ruben Ochandiano) des eifersüchtigen und langsam durchdrehenden alten Mannes filmt die Dreharbeiten, die sein Vater mit Hilfe einer Lippendolmetscherin jeden Abend begutachtet. Nach dem Auffliegen der Affäre verschwindet das Liebespaar, jedoch rächt sich der betrogene und zutiefst verletzte Mann auf eine besonders gemeine Art – er lässt den gedrehten Film absichtlich schlecht zusammen schneiden, damit es ein künstlerischer Flop wird und hofft auf eine Rückkehr der 2 Verschwundenen. Damit jedoch beginnt erst die Tragödie.

    BROKEN EMBRACES ist ein echter Almodovar, der es versteht bewegende Geschichten zu erzählen und immer wieder daran erinnert, wie zerstörerisch Eifersucht sein kann, wie schön dagegen jedoch Liebe ist. Trotz der Tragödie geht das Leben weiter, das bedeutet, dass der „Directors Cut“ fertig gestellt werden muss!
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    (Leander Caine)
    19.05.2009
    23:59 Uhr