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  • Bewertung

    Dröhnt Vollgas und predigt Weisheit

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2008
    Rund um Madonnas ersten Film, bei dem sie Regie geführt hat, gab es hier auf der Berlinale einen Riesenwirbel und es gab die unterschiedlichsten Kritiken zu hören und zu lesen, allesamt eher verhalten, aber keine so richtig negativ. Es hatte den Anschein, als hätte man sich etwas Bestimmtes erwartet. Nun, ich hatte mir von dem Film überhaupt gar nichts erwartet und so wurde ich positiv, sehr positiv überrascht. Der Film ist eine für Madonna ziemlich typische grelle Mischung aus provokativen, gesellschaftskritischen und stereotyp gestalteten Elementen sowie einer Menge Musik der unterschiedlichen Richtungen. Kaum eine Szene, in der keine Musik vorkommt, sie kann ihre Herkunft als Sängerin also nicht verleugnen. Die Musik dient ihr aber nicht nur als Geräuschkulisse oder Untermalung sondern wirkt mit Absicht ausgewählt, manchmal sogar das Gezeigte kontrastierend und gleitet bisweilen sogar ins Künstlerische ab. Die Charaktere sind die große Stärke des Filmes, allen voran Eugene Hutz, der derbe, russisch-herbe Kommunist, der zum Philosophen wird und der Welt als Erzähler der ganzen Geschichte seine Weisheit verkündet. Es gibt nur schwarz und weiß: Schmutz und Weisheit. Das eine braucht das andere, um begehrenswert zu sein oder begehrt zu werden. Rund um diese These ranken sich die Episoden des Filmes und zeigen die verschiedenen Facetten von ebendiesem Schmutz. Gegenüber steht die Weisheit von A.K., dem ukrainischen Hardcore-Philosophen und Sänger der Rockband „Gogol Bordello“. Und es gibt eine Menge zu lachen, herzhaft zu lachen! Ein absolut schräger, aber auch kultiger Film. Eine überraschend gelungene und professionelle Arbeit von Madonna. Applaus.
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    (Markus Löhnert )
    16.02.2008
    23:58 Uhr
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