Bilder: Focus Features Fotos: Focus Features
  • Bewertung

    Coming of Age meets Folkhorror

    Exklusiv für Uncut vom Sundance Film Festival
    In seinem Spielfilmdebüt spielt Regisseur Goran Stolevski gekonnt mit verschiedenen Genres. Der in vorwiegend mazedonischer Sprache gehaltene Film thematisiert das Erwachsenwerden einer jungen, verwunschenen Frau im ländlichen Mazedonien des 19. Jahrhunderts und unterlegt dieses mit fantastischen Elementen. Zum international besetzten Cast zählen unter anderem Noomi Rapace (Lamb, Die Millenniumstrilogie), Carloto Cotta (Diamantino) und Alice Englert (Beautiful Creatures).

    Ein abgelegenes Dorf inmitten Mazedoniens. Als eine Frau ihr Kind zur Welt bringt, taucht plötzlich eine gestaltwandelnde Hexe auf, die nach dem Kind verlangt. Die verzweifelte Mutter handelt einen Deal aus, wonach das Mädchen bis zum 16. Lebensjahr bei ihr bleiben darf, die Hexe nimmt dem Säugling dafür allerdings für immer die Stimme. Versteckt in einer finsteren Höhle wird Nevana schließlich trotzdem von der Hexe gefunden, die sie mittels Blutmagie ebenfalls zur Gestaltenwandlerin macht. Auf sich allein gestellt entdeckt sie ihre Fähigkeit die Körper anderer zu übernehmen. So lernt das Mädchen durch die Augen anderer über das Leben und sucht nach ihrem ganz eigenen Glück.

    Mit der Ausnahme des lyrisch-anmutenden Voiceovers verzichtet der Film zu großen Teilen auf schwere Dialogsequenzen und lässt viel mehr die unglaublichen Naturbilder der mazedonischen Wildnis für sich sprechen.

    „You won't be alone“ ist trotz seiner schaurigen Prämisse weniger Horrorfilm als eine Studie menschlichen Verhaltens durch die Augen eines höchst ungewöhnlichen Subjekts, das sich am besten beschreiben ließe wenn Regisseur Terrence Malick auf Lukas Feigelfelds „Hagazussa“ treffen würde.

    Den Zuseher*innen wird hierbei allerlei Geduld abverlangt, der Film ist eher langatmig und lässt sich reichlich Zeit seine besondere Atmosphäre aufzubauen, die sich wie ein Gedicht allmählich entfaltet. Auf Grund seiner Genreelemente ist Goran Stolevskis Erstwerk wohl oder übel eher für ein Nischenpublikum geeignet als für die breite Masse, dieses wird sich dafür umso mehr an den zahlreichen Qualitäten des Films erfreuen, der Film hat gewiss Potential. Das Horrordrama zählte zu den wenigen Filmen, die bereits vor der Uraufführung am Sundance mit Focus Features einen fixen Vertrieb hatten, für die USA ist ein Kinostart bereits im April geplant
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    (Julia Pogatetz)
    28.01.2022
    11:30 Uhr