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  • Bewertung

    Bittersüßer Klischee Cocktail

    Exklusiv für Uncut
    Bei „Kase-san and Morning Glories” handelt es sich um eine sogenannte OVA, eine original video animation, der Mangareihe „Kase-san“. Unter OVA versteht man einen Film bzw. Kurzfilm, der einer bestehenden Serie angehört, aber im Normalfall nicht der Rahmenhandlung folgt. Eine Nebengeschichte sozusagen.

    Im Zentrum von „Kase- san and Morning Glories“ stehen die beiden Schülerinnen Yui und Tomoka. Yui ist ein eher schüchternes, zurückhaltendes Mädchen mit einer Leidenschaft für die Gärtnerei. Sie verliebt sich in Tomoka, eine extrovertierte Schulathletin, die bei ihren Mitschülerinnen sehr beliebt ist. Zu Yuis Überraschung erwidert Tomoka ihre Gefühle und die beiden werden ein Paar. Mittlerweile sind Yui und Tomoka in ihrem letzten Schuljahr angekommen, was bedeutet, dass sich die beiden für eine Universität entscheiden müssen. Yuis und Tomokas gemeinsame Zukunft wird dadurch auf die Probe gestellt.

    Was einem bei „Kase-san and Morning Glories“ gleich zu Beginn bereits ins Auge springt ist die Optik. Der Film ist in hellen Pastelltönen gehalten und die Hintergründe erinnern an Aquarellmalerie. Dieser weiche, freundliche Stil spiegelt sehr stimmig die Thematik des Films wider und weiß durchaus zu gefallen. Inhaltlich bietet der Film seinem Publikum ein Hin und Her aus Gefühlen, die nicht immer die gewünschte Wirkung erzielen. Die beiden Protagonistinnen verhalten sich zum Teil derartig klischeehaft, dass statt Mitgefühl oft eher Fremdscham ausgelöst wird. Eigentlich schade, dass der Film genau dadurch stellenweise flachfällt, da die visuelle Präsentation wirklich gelungen ist und auch die Synchronsprecher eine angemessene Leistung abliefern. Was dem Film jedoch zu Gute kommt, ist dass durch die recht kurze Laufzeit von rund 58 Minuten, es einem leicht fällt den Geschehnissen aufmerksam zu folgen, auch wenn diese nicht die abwechslungsreichsten sein mögen. Abschließend lässt sich sagen, dass es „Kase-san and Morning Glories“ zwar einiges an Tiefe fehlt, einem visuell aber viel Schönes geboten wird, was letztendlich eine eher positive Note hinterlässt. Genrefans können hier durchaus auf ihre Kosten kommen.