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  • Bewertung

    War has changed

    Exklusiv für Uncut
    Wie der Titel bereits verrät, handelt es sich hierbei um die filmische Umsetzung einer bereits etablierten Serie. Die Geschichte handelt von Major Tanya Degurechaff, ein japanischer Geschäftsmann, der im Körper eines Mädchens in einer alternativen Realität wiedergeboren wurde und basiert auf der gleichnamigen Buchreihe, die bereits in Manga- und Serienform adaptiert wurde. „The Saga of Tanya the Evil: The Movie“ ist nicht nur die erste Filmadaption der Reihe, sondern dient auch als Fortsetzung der Animeserie. Der Fokus liegt hierbei auch eher auf dem Zweiteren als auf dem Ersteren. Als Zuseher wird man direkt in die Geschehnisse geworfen, die nahtlos an die Serie anknüpfen. Als Neuling ohne Vorwissen kann es einem schwerfallen sich in den Film hineinzufinden, da zu Gunsten eines fließenden Übergangs fast gänzlich auf Erklärungen und Rückblicke verzichtet wurde. Die Handlung des Films ist aber recht simpel gehalten, wodurch man sich nach einigen Minuten dennoch zurechtfindet.

    Diese ist auch schnell erklärt. Tanya ist eine kindliche Befehlshaberin in der Armee des fiktiven „Imperiums“, welches dem ehemaligen Deutschen Reich nachempfunden wurde. Das Imperium steht im Krieg mit den Alliierten Mächten, allen voran die kommunistisch regierte „Föderation“, basierend auf der ehemaligen Sowjetunion. Tanyas Aufgabe ist es, mit ihrem Bataillon an Magierstreitkräften einen Feldzug gegen die Hauptstadt der Föderation durchzuführen und dort für Angst und Terror unter der Bevölkerung zu sorgen. Während des Angriffs stellen sich den imperialen Truppen aber Magie nutzende Soldaten der Freiwilligenarmee entgegen. Ein blutiger Kampf entbricht.

    Bildtechnisch ist das Gezeigte überwiegend stimmig. Die rasanten Luftkämpfe sind ansprechend animiert und erinnern teilweise an Genrekollegen wie z.B. „Attack on Titan“. Bei einer größtenteils grau-braunen Farbpalette bekommt man aber dennoch das Gefühl, dass der Film sein visuelles Potential nicht ausschöpft. Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls gelungen und kann durchaus mit dem japanischen Original mithalten. Leider fehlt es den meisten Charakteren an nötiger Tiefe und Relevanz. So gibt es kaum Charaktere, abseits der Protagonistin, die maßgeblich an der Handlung des Films beteiligt sind. Allgemein stellt sich einem die Frage ob eine filmische Umsetzung zwingend nötig war, da keine offensichtlichen Unterschiede zur Animeserie festzustellen sind. „The Saga of Tanya the Evil: The Movie“ fühlt sich eher an wie eine langgezogene Episode als ein vollkommener Film. Den Fans wird’s gefallen. Alle anderen sollten sich vielleicht nach einer Alternative umsehen.