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    Who you gonna call?

    Exklusiv für Uncut
    1984 war ich acht Jahre jung. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie ich im alten Grazer Annenhof Kino die Filmplakate und Aushangfotos zu „Ghostbusters“ bewundert hatte. Erst einige Zeit danach konnte ich den Klassiker auf VHS anschauen und ich war sofort begeistert. Das Filmlogo mit dem durchgestrichenen Geist sowie dem Superhit und Ohrwurm seit fast 40 Jahren „Who you gonna call“ von Ray Parker Jr. fanden einen Fixplatz in meinem Herzen.

    1989 war für mich persönlich das beste Kinojahr aller Zeiten. Ich sage nur: Batman, Indiana Jones, James Bond. Obwohl die Fortsetzung „Ghostbusters 2“ bereits am 16.6.1989 die US-Premiere hatte, mussten sich die deutschsprachige Fans bis 11.1.1990 gedulden. Im Sommer 1989 war ich jedoch in den Sommerferien im ehemaligen Jugoslawien. In den nicht legalen Videotheken war „Ghostbusters 2“ bereits verfügbar. Als 13-Jähriger konnte ich nicht so lang warten und griff zu. Und erneut war ich begeistert. An dieser Stelle sei für alle Zeiten festgehalten: Film vor dem Fernseher wird man nie mit dem Abenteuer der Leinwand vergleichen können!

    Zu Paul Feigs Version 2016 mit weiblichen Geisterjägern möchte ich keine Worte verlieren. Der Corona-Pandemie verdanken wir nun die Verschiebung des geplanten Sommerblockbusters 2020 „Ghostbusters: Legacy“ auf den wahrscheinlichen Hit im globalen Kino mit Beschränkungen im November 2021.

    Was sagt mein bereits 45-jähriges Herz zum neuesten „Ghostbusters“?
    Jason Reitman, der Sohn von Altregisseur und Produzent Ivan Reitman, hat vieles richtig gemacht und lädt mit viel Nostalgie und Charme die aktuelle Kinogeneration ein die Faszination um die Jagd nach Geistern neu zu entdecken. Dabei verneigt er sich vor dem Original und lässt Egon Spenglers (der leider früh verstorbene Harold Ramis, der mit Dan Aykroyd zu den Erfindern der Ghostbusters gehört) Familie die Welt vor dem Bösen retten. Neben zahlreichen Verweisen und genialen Überraschungen, die ich aus Spoilergründen hier nicht verraten möchte, hat mir persönlich der Charakter von Paul Rudd (gerade zum „Sexiest Man Alive“ gewählt und laut eigener Meinung somit in der Furcht und Gefahr vor Veräppelungen seines Freundeskreises) am besten gefallen. Als Provinzlehrer beglückt er im Unterricht seine Schüler mit Horrorperlen meiner Jugend wie „Cujo“ und „Chucky“ auf VHS. Was für ein herrlicher Gag!

    Jason Reitman orientiert sich aber auch am Zauber der Filme von Steven Spielberg und verjüngt die Ghostbusterhelden unter Führung der Geschwister Phoebe (Mckenna Grace) und Trevor (Finn Wolfhard, bekannt als Mike Wheeler aus „Stranger Things“). Man bekommt das Gefühl, dass da noch einige Filme nachkommen können. Und das ist für den Zuschauer und das Kino gut so. Bei Sichtung von paranormaler Aktivität, gibts auf die Frage „Who you gonna call?“nur eine Antwort: GHOSTBUSTERS!
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    (Leander Caine)
    12.11.2021
    21:25 Uhr