Bilder: 20th Century Fox Fotos: 20th Century Fox
  • Bewertung

    Monsters-In-Law

    Exklusiv für Uncut
    Das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett setzen bei ihrem neuesten Horrorstreich vor allem auf eines: ganz viel schwarzen Humor. Dass dies auch gelingt, haben sie vor allem einem äußerst witzigen Drehbuch und starken Schauspielern zu verdanken. Für die Hauptrolle in der morbiden Horrorkomödie konnten sie Samara Weaving verpflichten, die 2017 in „The Babysitter“ eine eindrucksvolle Psychopatin verkörperte und in „Ready or Not“ nun selbst von einem Haufen Verrückter gejagt wird: Und zwar von der Familie des Ehemanns in spe.

    Der Hochzeitstag von Grace (Samara Weaving) und Alex (Mark O’Brien) soll das junge Glück des verliebten Paares krönen. Als Grace jedoch in die Familiengeschichte der Le Domas eingeführt wird, erfährt sie nicht nur von deren dunklen Geheimnissen, sondern muss auch ein bestimmtes Ritual über sich ergehen lassen: Jedes neugewonnene Familienmitglied muss sich bei einem Spiel beweisen, das Vermögen der Familie gründet sich nämlich auf ein viele Jahrzehnte altes Spieleimperium. Als Grace per Zufall „Hide and Seek“ zugeteilt bekommt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie die einzige Karte gezogen hat, die fatale Folgen mit sich bringt. Es handelt sich nämlich um keine herkömmliche Runde des Versteckspielens und ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

    Eines sei gleich vorab zu erwähnen: Um „Ready or Not“ in seiner vollen Blüte genießen zu können, muss man sich zuerst einmal auf eine nicht ganz logische Prämisse einlassen. Wenn man also eher logikorientiert an Filmhandlungen herantritt, fragt man sich schnell, weshalb überhaupt eine Hochzeit stattfinden muss, wenn der Bräutigam von der potentiellen Gefahr des Versteckspielens wusste. Wenn man die anfängliche Skepsis aber beiseitegelegt hat, stößt man auf eine äußerst unterhaltsame Horrorkomödie, die auch mit so mancher blutigen Szene nicht spart.

    Vordergründig zwar auf Unterhaltung ausgelegt, trifft man bei „Ready or Not“ allerdings auch auf tieferliegende Themen: so stehen Kapitalismuskritik und Persiflagen auf soziale Systeme wie Familie und Ehe genauso im Zentrum wie die Schaulust, die in der Tradition des Gore steht. Gerade Weaving muss in diesem Sinne viel über sich ergehen lassen, sie erweist sich letztendlich aber als wahrer Glücksgriff für die Rolle der Grace. Aber auch den anderen Darstellern, allen voran Andie MacDowell und Adam Brody, ist es zu verdanken, dass die dargestellte Obskurität nicht in die Lächerlichkeit abgleitet.

    Kurz gesagt: Die gute Besetzung, der schnelle Schnitt, ein überraschender Twist und in sich stimmige Running Gags in Bezug auf Familiendynamiken ist es zu verdanken, dass man auch so manchen Plothole in Kauf nimmt. Und die ganze Zeit jedenfalls sehr viel Spaß hat!