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  • Bewertung

    Der Beste Film des DCUs

    Exklusiv für Uncut
    Es scheint als hätte DC endlich den Bogen raus. Nach dem durchaus unterhaltsamen „Aquaman“ legt David F. Sandberg mit „Shazam“ einen der besten und lustigsten DCU-Filme nach. Hauptdarsteller Zachary Levy kehrt nach einem kleinen Stint in den letzten beiden Thor-Filmen Marvel den Rücken und bekommt hier als stattlicher Superheld, der insgeheim ein 15-jähriger Junge ist, die große Bühne für sein komödiantisches Talent.

    Doch der Film erzählt nicht nur die Geschichte des jungen Billy Batson (Asher Angel) und wie er Shazam wurde. Er gibt auch den Antagonisten Thaddeus Sivana (Mark Strong) seinen Origin. Dieser wird als kleiner Junge 1974 von dem alten Zauberer Shazam (Djimon Hounsou) in eine magische Höhle entführt. Der alte Shazam möchte seine Macht weitergeben, da er bald die in Stein gefangenen sieben Todsünden nicht mehr kontrollieren wird können, und sucht daher schon seit geraumer Zeit ein Kind reinen Herzens. Der weinerliche Thaddeus lässt sich jedoch von den Dämonen verführen, woraufhin ihn der Alte zurück in das Auto seines Vaters befördert. Thaddeus, der nach Macht und Anerkennung giert, richtet daraufhin sein Leben danach aus, diese Höhle wieder zu finden.

    Mehr Glück hat der junge Billy, ein Pflegekind und Systemcrasher, der seinen Alltag im Philadelphia der Gegenwart damit verbringt nach seiner Mutter zu suchen. Diese hatte er auf einem Jahrmarkt in seiner Kindheit aus den Augen verloren, sie kam jedoch nie um ihn vom Jugendamt abzuholen. Nach seinem neuesten Streich landet er bei der Pflegefamilie Victor und Rosa Vasquez. Diese ziehen ebenfalls die Waisen Freddy (Jack Dylan Grazer), Mary (Grace Fulton), Darla (Faithe Herman), Eugene (Ian Chen) und Pedro (Jovan Armand) groß. Während die Kinder ihn sofort ins Herz schließen, wehrt sich Billy zunächst noch ein Teil der Familie zu werden.

    Doch dann verschlägt es auch eines Tages ihn in die Höhle von Shazam. Dieser ist in großer Not seine Macht weiter zu geben. Sivana hat seinen Weg zurückgefunden und die sieben Todsünden befreit. Er überträgt eilig Billy seine Kräfte, ein Best of Superman sowie weiteren Extras, getoppt vom Verwandeln von einem jungen Burschen in einen geschniegelten Erwachsenen (Zachary Levy), und schickt ihn ohne große Erklärung zurück in die Welt. Nun braucht Billy die Hilfe seiner neuen Geschwister, vor allem Freddies, um seine Kräfte zu kontrollieren und Sivana zu stoppen.

    Ungleich anderer DCU-Verfilmungen, die düstere Bilder malten wie es die Menschheit affektieren würde, würden Superhelden wirklich unter uns wandern, widmet sich Shazam einem Thema, das jedem Kinogeher auf die eine oder andere Weise affektiert und spinnt daraus seine Botschaft. Shazam ist nicht nur eine quitschbunte Comicverfilmung, der Film ist ein Plädoyer für den Wert von Familie und wie wir ohne sie nichts sind. Wie könne er ein guter Superheld sein, fragt Billy, wenn er nicht einmal seine Familie beschützen könne. Dass Familie nicht zwangsläufig bedeutet sich unter den Leuten gleichen Blutes zu sein, sondern dort wo das Herz ist, setzt den Film für einen wunderbaren, vergnüglichen letzten Akt auf.

    Aber nicht nur die unterhaltsame Handlung wertet den Film auf. Levy und Grazer liefern großartige Perfomances, wandern zwischen seriösen Tönen und Slapstick. Levy gibt eine Glanzleistung als Teenager im erwachsenen Körper, und der Film ist sich auch nicht zu schade gelegentlich Tom Hanks und „Big“ zu channeln, Boden-Keyboard im Spielzeuggeschäft inklusive. Grazer ist ein Jungdarsteller, den man auch in Zukunft unbedingt am Radar behalten sollte. Mark Strong darf als Bösewicht auf Abruf auch so richtig in die Vollen gehen und eine campy performance par excellence abgeben, die für sich allein schon genug Unterhaltung bietet um den Film bis zum Ende auszusitzen.

    Als Indiewires David Ehrlich den Film auf Twitter ein „Shoplifters gedreht von Sam Raimi“ nannte, erntete er viel überraschtes Kopfschütteln. Aber im Grunde hat er Recht. Shazam trifft viele leise Töne des Indiehits, kreiert eine bunte aber liebevolle Patchwork-Familie, und das alles im runden Comicbuch-Gewand. Auf jeden Fall eine Empfehlung!
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    (Susanne Gottlieb)
    05.04.2019
    17:44 Uhr
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