Filmkritik zu Peter Hase

Bilder: Sony Pictures Fotos: Sony Pictures
  • Bewertung

    Krieg im Gemüsegarten

    Exklusiv für Uncut
    Peter Hase ist, wie schon sein Name sagt, ein Kaninchen, das mit seinen Geschwistern im ländlichen England lebt. Die Hasenfamilie bedient sich regelmäßig gerne im Garten vom griesgrämigen Mr. McGregor, der das „Ungeziefer“, wie er es nennt, am liebsten aber nur auf einem Teller an seinem Esstisch angerichtet hätte. Als der alte McGregor stirbt, bricht Euphorie bei Peter, seinen Geschwistern, und allen anderen Waldbewohnern aus. Sie stürmen den Gemüsegarten und feiern eine wilde Fressorgie im Hausinneren. Doch dann taucht McGregors Neffe Thomas (Domhnall Gleeson) aus London auf, und zum großen Entsetzen der kleinen Hasen versucht auch er, die Kaninchen loszuwerden.

    In McGregors Nachbarin Bea (Rose Byrne) haben der freche Peter und seine Geschwister eine liebevolle Verbündete gefunden. Die Künstlerin, die sonst sehr abstrakte Gemälde entwirft, hat die kleinen Hasen in niedlichen Zeichnungen verewigt, die in ihrem Wintergarten-Atelier die Wände schmücken. Das ist auch die einzige Verbindung, die es zwischen den Büchern von Beatrix Potter und der Film-Version von Will Gluck gibt, da es dieselben Zeichnungen sind, die die Peter Rabbit Bücher illustrieren. Als Bea und Thomas sich verlieben, ist das Chaos perfekt.

    Die Geschichten um den kleinen frechen Hasen begeisterten junge Leser schon vor über hundert Jahren. Mit Beatrix Potters lieblichem Peter Rabbit hat die CGI-Version allerdings wenig gemein. Mit der Modernisierung erhoffte man sich vermutlich ein noch größeres Publikum, womit das Studio und Regisseur Will Gluck bestimmt auch erfolgreich waren. Die Film-Version der Abenteuer von Peter Hase ist überraschend lustig, unterhaltsam, und beladen - vielleicht sogar überladen - mit einem Soundtrack der den aktuellen Hitparaden entspricht.

    „Peter Hase“ ist ein Familienfilm, bei dem die vielen Witze auch ältere Besucher zum Schmunzeln bringen. Die Mischung aus Real- und Animationsfilm mit den Stimmen von James Corden, Daisy Ridley, und Margot Robbie (im englischen Original) bietet 90 Minuten voller Unterhaltung, an die man sich später vielleicht nicht mehr erinnert, aber die man zurecht genießen kann.
    (Barbara Sorger)
    24.03.2018
    16:44 Uhr
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