Filmkritik zu Certain Women

Bilder: Polyfilm Fotos: Polyfilm
  • Bewertung

    Vier Frauen in Oregon

    Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
    Der Episodenfilm von Kelly Reichardt erzählt nicht viel und doch bekommt man so einiges mit. Getragen wird dieser Film weniger von der Handlung als von den Protagonistinnen: Vier starke, präsente Schauspielerinnen. Wobei vor allem Lily Gladstone, mit den erfahreneren Kolleginnen absolut mithalten kann.

    Laura Wells (Laura Dern) versucht mit einem unzufriedenen Klienten umzugehen, Gina Lewis (Michelle Williams) baut mit ihrem Mann ein Haus, die Rancherin (Lily Gladstone) lernt die überarbeitete Anwältin Beth (Kirsten Stewart) kennen, die um Schulden abzuzahlen auch noch in der Abendschule unterrichtet. Jede Episode steht für sich und berührt. Als verbindendes Element der einzelnen Bilder kann man vielleicht die Grundstimmungen Einsamkeit, Melancholie und etwas Frustration bezeichnen. Gleichzeitig wirkt es, als wäre die Verbindung gar nicht gewollt, auf jeden Fall nicht erzwungen. Langsam entwickeln, nacheinander entwickeln sich die Geschichten der vier Frauen als Momentaufnahmen, die doch so viel Stimmung enthalten.
    gloriaswenson_223ce4c589.jpg
    (Gloria Halder)
    05.11.2016
    11:50 Uhr
    Meine Top-Filme: