Filmkritik zu Sicario

Bilder: Constantin Film, Studio Canal Fotos: Constantin Film, Studio Canal
  • Bewertung

    Sabotage und Death Wish treffen auf die Macht des Kartells

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2015
    Mit PRISONERS hat der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve einen grandiosen Film abgeliefert. Dementsprechend waren die Erwartungen für seinen Cannes-Beitrag im Wettbewerb sehr hoch. Was das Publikum zu sehen bekam, war eine etwas andere Version von DEATH WISH. Anstatt von Charles Bronson geht Benicio Del Toro auf Gangsterjagd. Sein Motiv: Rache. Eingebettet ist die Story an der amerikanisch-mexikanischen Grenze im Drogenkrieg, wo es um Macht, Menschenhandel, Mord, Korruption und viel Geld geht. Aber im Film geschehen Dinge, die weder Hauptdarstellerin Emily Blunt, noch der Zuschauer versteht. Die arme FBI-Agentin mit ethischen und moralischen Vorstellungen im Kampf gegen einen bösen und rücksichtslosen mexikanischen Drogenboss wird an ihre Grenzen stoßen.
    Die Bilder sind sensationell. Atmosphärisch kann der Film auch einiges bieten. Die Auswahl der Schauspieler ist von der feinsten Sorte. Neben Emily Blunt und Benicio Del Toro hat auch Josh Brolin seine amüsant geheimnisvollen Auftritte. Und trotzdem kann ich mir nicht helfen – die Story ist richtig mager. Schon der Titel verrät um was es geht. SICARIO ist Spanisch und bedeutet „Hitman“. Auf Deutsch ist das ein Auftragskiller. Auftrag und Rachegedanken reichen sich die Hand. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oje, oje – 1.000-mal schon gesehen.
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    (Leander Caine)
    20.05.2015
    12:14 Uhr