1 Eintrag
1 Bewertung
90% Bewertung
  • Bewertung

    Geldwäsche & Seitenwechsel

    Die Romanvorlage von John Le Carré, der hier sogar ein hitchcockmäßiges, kurzes Cameo hat, (nur für die Freunde, die ihn kennen) ist ein Garant für einen Agententhriller der Spitzenklasse. Und keiner kennt sich aus eigener Erfahrung in diesem Milieu besser aus als John. Der Film ist anspruchsvoll und doch spannend. Mein popcornkauender Kappennachbar wäre allerdings fast eingeschlafen, wenn er nicht ständig Nachschub aus der Tüte bekommen hätte. Ihm war das alles zu hoch!
    Es geht um Geldwäsche (‘money-laundering‘) bei der russischen Mafia.
    Dabei hat Susannah White doch schon in Richtung 007 operiert. Besonders der Schluss scheint gelungen. Das Ende des russischen ‘Minigarchen‘ Dima (Stellan Skarsgard) macht deswegen so betroffen, weil er fast schon das ‘rettende Ufer‘ erreicht hatte und das zusammen mit seinen Kindern. Die persönlichen Komponenten sind in diesem Krimi besonders wichtig. So auch die Spannungen in der Beziehung von Perry und Gail (Ewan McGregor und Naomie Harris). Beide helfen dem russischen Mafiosi Dima die Seiten zu wechseln, obwohl Perry der Literaturprofessor eigentlich von Haus aus kaum dafür geeignet erscheint. Doch Dima vertraut ihm – als Mensch! (‘Perry the innocent‘). Dieser Aspekt wird auch beim MI6 offenbar. Hier überzeugt Hector (Damian-Homeland-Lewis). Er ist Mister Risiko und hätte sich fast verzockt. (‘Prinzen hassen den Verräter, aber sie lieben den Verrat‘)
    Die allerletzte Szene hat Susannah White zum Roman kongenial hinzugefügt, weil sie inhaltlich aus dem Plot erwachsen ist. John Le Carré hat am Drehbuch und dieser überraschenden Auflösung mitgearbeitet. Ganz große Spannung auf hohem Niveau!
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    14.07.2016
    12:00 Uhr