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    Die Zauberinsel

    Zu süß, zu glatt und mit viel leichtem Zuckerguss. Eine Schmonzette fürs kranke Herz.
    Der alte, grantelnde Schriftsteller Monte (Morgan Freeman) mit Schreibblockade sitzt im Rollstuhl und hat die Whiskeyflasche im Arm. Er macht auf der schönen Insel Urlaub (Titel!) und trifft auf aufmerksame und liebenswerte Nachbarn: die geschiedene Mutter Charlotte O’Neil (Virginia Madsen) mit drei Töchtern.
    Ein Sommer wie aus dem Bilderbuchparadies voller netter, freundlicher und vor allem hilfsbereiter Menschen. In diesem Paradies gibt es keine Bösewichte.
    Den Grantler kann man dem sanftmütigen Freeman ohnehin nicht abnehmen. Er wird auch zusehends freundlicher, bringt der kleinen Nachbarin Finn (Emma Fuhrmann) das Schreiben von Geschichten bei, dem Hund Ringo/Spot das apportieren und sogar die pubertierende Willow (Madeline Carroll) legt ihre Zickigkeit ab und öffnet sich der Mutter.
    Die Anziehungskraft der Liebe zwischen Charlotte und Monte wird angedeutet, kommt aber nicht zum Tragen. Da akzeptieren wir schon eher, dass der Magier Monte die drei Mädels samt alleinerziehender Mutter verzaubert ohne endgültig zu punkten. Monte und Charlotte sind einfach zu nett fürs Bett.
    Allzu viele unverbrauchte Ideen sind selten, wenn z.B. die Kids dem Alten den Gebrauch des Handys erklären. Dabei liebt er doch ohnehin seine alte Adler, auf der er mit dem Zweifinger-Suchsystem einhämmert
    Nett aber harmlos. Wenn einen der Blues packt, ist das wie Medizin. Warmer Tee für eine Erkältung und die Zauberinsel für die Seele.
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    19.06.2018
    14:12 Uhr
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    Was ist Phantasie?

    Manchmal erwischt man Filme, die einen wirklich überraschen. So einer ist ‚The Magic of Belle Isle‘, den ich mir ohne Kenntnis des Inhalts oder großartiger Erwartungshaltung angesehen habe. Die erzählte Story eines älteren Mannes, der sich zurückgezogen hat und sich vom Leben nicht mehr viel erwartet, durch gewissen Umstände aber dann doch wieder Freude daran findet ist sicher nicht neu, aber dank Morgan Freeman wunderbar dargestellt. Er ist unbestritten der Star des Films, da er seine Filmfigur in jeder Szene absolut passend spielt. Anfangs mürrisch, abweisend und mit sarkastischen Bemerkungen um sich werfend, ändert sich sein Erscheinungsbild schnell, als er die attraktive Nachbarin und deren Töchter näher kennen lernt. Vor allem durch die Ersatzvater-/Großvaterrolle, die er für die Nachbarkinder einnimmt, blüht er sichtlich auf. Er lehrt als Mentor, wie man die eigene Phantasie zum Geschichtenerzählen nutzt und findet so auch selbst wieder den Weg zurück an die Schreibmaschine, an der er einst große Literatur geschaffen hatte.

    Es macht einfach gute Laune, Freeman zuzusehen, wie er die auch für ihn wieder positiveren Seiten des Lebens genießt und Alltagssituationen mit witzigen Kommentaren meistert. Sicherlich eine Filmempfehlung, die für ein Lächeln und mehr Sonnenschein im Leben sorgt.
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    24.02.2015
    14:39 Uhr