Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2015
Jeden Sonntag Abend läuft im ZDF in der Sendereihe „Herzkino“ ein romantischer Liebesfilm, ein Liebesdrama oder zumindest eine bewegende Liebes- oder Familiengeschichte. Immer wieder sind zwischen den ziemlich austauschbaren Verfilmungen der Bücher von Katie Fjorde oder Rosamunde Pilcher auch richtig gute kleine Filme dabei. Sie überzeugen mit ihrer Geschichte, erzählen eine bewegte Vergangenheit, die sich im Alter der Personen dann auflöst oder von einem Drama, das das Leben der Menschen nachhaltig verändert hat.
Margarete von Trottas neuester Film würde in diese Sendereihe hervorragend passen: eine Liste mit bekannten deutschen Schauspielern, eine Vergangenheitsüberraschung in Gestalt einer Doppelgängerin, Reisen zwischen New York und Düsseldorf. Das Drehbuch hat seine einzige Überraschung schon recht früh zu Beginn verschossen und arbeitet dann die verschachtelte und zwischendurch fragwürdig verkomplizierte Familiengeschichte brav nach Bauanleitung ab. Die schönen Kulissen und internationalen Schauplätze müssen dabei die teilweise oberflächlichen Dialoge kaschieren und über so manche unfreiwillig komische Szene hinweg täuschen. Katja Riemann überrascht mit ihrem Talent als Jazz-Sängerin, Dramaturgie, Drehbuch und Regie sind aber eher von der altbackenen Sorte.
