Jonathan Demme hat uns ja nicht gerade verwöhnt in letzter Zeit. Nach dem "Schweigen der Lämmer" und "Philalephia" war es still geworden. Sehr still sogar: was er seither so filmte, schaffte es nicht in unsere Kinos.
"Manchurian Candidate" kommt zu einem politisch klug gewählten Zeitpunkt in die Kinos. Rund um die US-Präsidentschaftswahlen ist das Publikum eher bereit, sich mit irgendwelchen Verschwörungstheorien auseinanderzusetzen, die mit Wahlen in Zusammenhang stehen. Solche Filme kennen wir ja schon: Michael Moore beglückte uns mit Fahrenheit 9/11 bzw. Oliver Stone hat uns auch mit politischem Material stundenlang konfrontiert. Die Fans von "Akte X" leben geradezu für bzw. von solchen Theorien.
Aber leider: alle anderen können es besser: die Filme sind zumindest gänzlich vorhersehbar bzw. bieten einen gewissen Kultfaktor (siehe Akte X). Nichts davon hat "The Manchurian Candiate". Wir kriegen nur einen weiteren, langweiligen Film zu sehen, bei dem jede Wendung der Handlung vorhersehbar und die Inszenierung routiniert, aber träge wirkt. Alles war schon einmal da. Und die Streep hat noch in keiner Rolle, in der ich sie gesehen habe, so hysterisch und künstlich gewirkt wie hier.