7 Einträge
10 Bewertungen
85% Bewertung
  • Bewertung

    Macht betroffen

    Ein berührender Film mit großartigen Darstellern:
    Ich konnte ihn allerdings nur 1x anschauen, weil er mich zu traurig macht.
    03.09.2023
    20:03 Uhr
  • Bewertung

    Hallo Alice!

    Was für ein wunderbarer Titel für einen wunderbaren Film. Natürlich ist Alice ‘immer noch‘ Alice. Sie ist immer noch da, aber wie? In was für einem Zustand lebt sie? Die Regisseure Glatzer (†) und Westmoreland zeigen den graduellen physischen und psychischen Verfall eines Menschen. Sie gehen fast dokumentarisch ans Werk, ohne den üblichen Schmus, der sonst um dieses Thema gemacht wird. Dabei geht es natürlich nicht ohne Emotionen ab. Doch die sind so dezent gesetzt, mal mit entwaffnender Ehrlichkeit, dann wieder mit liebevoller Hilflosigkeit, auch mal kantig oder sexy, dass die Rührung steigt, bis die Träne quillt. Besonders bewegend, wenn in klaren Schüben, Alice die Erkenntnis kommt über den Verlust der geistigen Kapazität.
    Erst fehlen nur Begriffe im Vokabular, dann kommt es zu motorischen Störungen, schließlich gibt es Orientierungsschwierigkeiten und in der Endphase nur noch fast unverständliche Laute. Das letzte Wort von Alice ist ‘LIEBE‘. Und so findet der Film auch noch einen genialen Schluss.
    Julianne Moore in eine ihrer größten Rollen, als Mutter, Ehefrau und Wissenschaftlerin. Sie rührt buchstäblich die besagten Steine zu Tränen. Aber auch John (Alec Baldwin) – erst in letzter Zeit in diesem Genre anzutreffen – schafft den Spagat zwischen Karriere (Leben geht weiter!) und liebevollem Ehemann. Manchem mag er nicht liebevoll genug sein. Die Kinder sind gut in Szene gesetzt, ihre Probleme passend in die Handlung eingebaut. Dieses ‘natürliche Umfeld‘ hält auch in gewisser Weise die Emotionen in Schach und umrahmt einen ganz großen Film, mit einer ganz großen Hauptdarstellerin (Oscar!).
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    05.08.2023
    10:40 Uhr
  • Bewertung

    Ein ruhiger Film um ein aufwühlendes Thema

    Wie tragisch muss es für einen Menschen sein, wenn er sein ganzes Leben gewohnt war, geistig voll fit zu sein und dann von einem Moment zum anderen langsam dabei zuschauen zu müssen, wie sein Erinnerungsvermögen schwindet? Die Wortgewaltigen werden zu Schweigenden, die Intelligenten zu dumpf vor sich hin siechenden Bewohnern einschlägiger Pflegeheime. Alice (Julianne Moore) trifft dieses Schicksal in voller Härte und selbst ihre bisher liebevoll-treu ergebene Familie schafft es bald nicht mehr, lückenlos hinter ihr zu stehen. Dafür werden plötzlich jene Menschen, denen sie es nicht zugetraut hätte, zu ihren wahren Helfern. Ein schöner Film voller bewegender und tragischer Momente, der das Thema des Verblassens, der zunehmenden Unschärfe im Kopf von Alice dramatisch und auch visuell überzeugend in Szene setzt. Neben Julianne Moore, die sich ihren Oscar redlich verdient hat, überzeugte mich aber auch Kristen Stewart als widerborstige Tochter. Es wird wirklich Zeit, ihren angeblich besten Fim "Camp X-Ray" anzuschauen. Aus dem "Zwielicht" des Sternchens herauszutreten hat sie auf jeden Fall geschafft ...
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    21.05.2015
    22:48 Uhr
  • Bewertung

    der mensch der man einmal war

    demenz und (hanekes) "liebe", die massenkompatible version:

    gedächtnislücken und plötzliche orientierungsschwächen im vertrauten gelände bringen alice zum neurologen – die diagnose: früh einsetzender familiärer (also vererbbarer) alzheimer. die reaktionen der familie könnten dem lehrbuch entnommen sein: negieren (anna, die älteste tochter, will's nicht glauben: "du bist doch noch viel zu jung dafür, da muss ein fehler im labor passiert sein"), bagatellisieren ("jeder vergisst mal was") – oder aber den tatsachen ins auge blicken: lydia (kristen stewart) will zwar nicht wissen, ob auch sie trägerin der verhängnisvollen genmutation ist und ihr leben so gut es geht weiter leben – sie wird am ende aber die einzige sein, die die mutter dort abholt, wo sie sich gerade geistig befindet, sich mit ihr auseinandersetzt und sie pflegt (typisch, möchte man hinzufügen).

    die schilderung des körperlichen verfalls, die moore ihren ersten oscar eingebracht hat, geht über das frühstadium der erkrankung aber kaum hinaus: von leichten wahrnehmungsstörungen über artikulationsschwierigkeiten bis hin zur eingenässten jogginghose, weil alice in der eigenen wohnung die toilette nicht mehr findet. gröbere probleme werden allerdings ausgespart – zugunsten der optimistischen message: "es gilt so nah wie möglich an dem menschen dranzubleiben, der man einmal war."
    ein frommer wunsch, wenn der erkrankte letztlich nicht einmal mehr die funktionen eines kleinkindes aufrecht erhalten kann, nicht denken, nicht sprechen, nicht einmal schlucken kann – und selbst jede kontrolle über blase und darm verliert. still alice ist eine geschönte, verlogene darstellung eines gesellschaftlich immer drängender werdenden problems – aber massentauglich und wie geschaffen für eine alzheimer-fundraising-kampagne.

    fazit: durchwegs gut gespielt und unweinerlich inszeniert. interessanter als die schilderung des krankheitsverlaufs sind allerdings die auswirkungen auf beruf und das familienleben, insbesondere die interaktionen zwischen alice und ihrer tochter lydia (davon hätte ich mir mehr gewünscht): kristen stewart als "supporting act" zwischen selbstbehauptung und empathie überzeugt – zumindest solange sie völlig natürlich auf ihre partner/in reagieren kann und nicht zum "schauspielen" gezwungen wird.
    r2pi_f4e09adb6c.jpg
    17.03.2015
    02:41 Uhr
  • Bewertung

    Nur nichts vergessen

    Still Alice schildert dass Schicksal einer Person, die erfolgreich ist und mitten im Leben steht, jedoch plötzlich die Hiobsbotschaft erhält, dass sie an der Alzheimer Krankheit leidet.
    Julianne Moore spielt ihre Rolle sehr einfühlsam, dass man zeitweise eher an eine Dokumentation als an eine Drama denkt. Ihren Oscar hat sie sich für die Rolle wirklich verdient.
    Es wird in Still Alice aber nicht nur auch das Schicksal von Alice geschaut, sondern auch ein wenig die Familie beleuchtet und wie diese damit umgeht bzw. dies erst lernen muss. Hier besticht Alec Baldwin als zum einen fürsorglicher Ehemann, aber auch als Mensch, der versucht, dass sein Leben weitergeht.
    Überrascht war ich von der Leistung von Kirsten Stewart. Sie spielt zwar nicht besser als Julianne Moore, aber auch nicht so schlecht wie man anhand ihres Images und ihres Rufes befürchten könnte.
    Still Alice ist alles in allem ein sehr bewegender Film, der bei jedem ganz oben auf der Liste stehen sollte.
    sanasani_81677de759.jpg
    14.03.2015
    22:26 Uhr
  • Bewertung

    Kämpferisch

    Alice, Linguistik Professorin an der Columbia University in New York, wird mit 50Jahren mit früheinsetzender Alzheimer Krankheit diagnostiziert. In ihrem Fall handelt es sich um die genetisch vererbte Form und somit können ihre Kinder ebenfalls betroffen sein. Der Film betrachtet ihr Leben nach der Diagnose und wie sie und ihre Familie damit umgeht.

    Wunderbar erzählt, wie eine Familie mit einem solchen Schicksalsschlag umgeht. Die Zeit vergeht linear, manchmal sprunghaft, man hat aber nie das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wie viel Zeit vergangen ist. Auch der langsame Verfall und die Verwirrtheit von Alice werden von Julianne Moore überzeugend dargestellt. Überrascht hat mich Kristen Stewart als jüngste Tochter, deren Verhältnis zur Mutter einer der wichtigsten Aspekte im Film ist, und von ihr durchaus gelungen porträtiert wird.

    Bewegend, aber nicht zu pathetisch. Das Leben mit Alzheimer wird weder beschönigt noch übertrieben. Ein wirklich gelungener Film!
    ohhoney_0ded0e006c.jpg
    14.03.2015
    19:53 Uhr
  • Bewertung

    Hallo Alice!

    Was für ein wunderbarer Titel für einen wunderbaren Film. Natürlich ist Alice ‘immer noch‘ Alice. Sie ist immer noch da, aber wie? In was für einem Zustand lebt sie? Die Regisseure Glatzer (†) und Westmoreland zeigen den graduellen physischen und psychischen Verfall eines Menschen. Sie gehen fast dokumentarisch ans Werk, ohne den üblichen Schmus, der sonst um dieses Thema gemacht wird. Dabei geht es natürlich nicht ohne Emotionen ab. Doch die sind so dezent gesetzt, mal mit entwaffnender Ehrlichkeit, dann wieder mit liebevoller Hilflosigkeit, auch mal kantig oder sexy, dass die Rührung steigt, bis die Träne quillt. Besonders bewegend, wenn in klaren Schüben, Alice die Erkenntnis kommt über den Verlust der geistigen Kapazität.
    Erst fehlen nur Begriffe im Vokabular, dann kommt es zu motorischen Störungen, schließlich gibt es Orientierungsschwierigkeiten und in der Endphase nur noch fast unverständliche Laute. Das letzte Wort von Alice ist ‘LIEBE‘. Und so findet der Film auch noch einen genialen Schluss.
    Julianne Moore in eine ihrer größten Rollen, als Mutter, Ehefrau und Wissenschaftlerin. Sie rührt buchstäblich die besagten Steine. Aber auch John (Alec Baldwin) – erst in letzter Zeit in diesem Genre anzutreffen – schafft den Spagat zwischen Karriere (Leben geht weiter!) und liebevollem Ehemann. Manchem mag er nicht liebevoll genug sein. Die Kinder sind gut in Szene gesetzt, ihre Probleme passend in die Handlung eingebaut. Dieses ‘natürliche Umfeld‘ hält auch in gewisser Weise die Emotionen in Schach und umrahmt einen ganz großen Film, mit einer ganz großen Hauptdarstellerin.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    13.03.2015
    11:01 Uhr