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    Die Liebesgöttin

    In dieser Komödie thematisiert Woody Allen die Adoption. Er lehnt sie zwar ab, aber wie er später seinem Adoptivsohn erklären wird ‘Ich bin der Boss, aber was Mummy sagt, wird gemacht.‘ Seine innovativste Idee hier ist das Auftreten eines Chores wie in der klassischen griechischen Tragödie. Er spricht auch mit Chorleiter (F. Murray Abraham), wenn er sich auf die Suche nach der Mutter seines Adoptivsohnes macht. Das ist die knackige Nutte Linda (Mira Sorvino). Die ist zwar etwas schlicht im Gemüt, hat eine Pieps Stimme aber ihre Oberweite lässt den Hofhund aufjaulen.
    Ganz gegenläufig ist es in Lennys Ehe mit Amanda (Helena Bonham Carter). Die geht fremd mit Freund Peter Weller. Nachdem Woody ihr nach erfolglosen Aktivitäten unter der Bettdecke gestanden hat :‘Ich kann sie nicht finden.‘
    Wie in vielen Woody Allen Filmen gibt es auch hier endlose Dialoge, die manchmal amüsant größtenteils aber ziemlich verquatscht sind. Hin und wieder legt der Meister eine Sondereinlage ein oder das Mobiliar weist unmissverständlich darauf hin, was Linda für einen Beruf hat. Wie am Ende alles F.F.E. wird, ist ziemlich weit hergeholt: z.B. fällt Lindas Mann, ein Pilot, buchstäblich vom Himmel. Und der Chor singt zum dick aufgetragenen Familienglück ‘When you’re smiling…‘.
    Wenn’s ironisch gemeint sein sollte, erschließt sich mir das nicht. Als Komödie konnte ich nicht drüber lachen. Nur die Darsteller haben’s gebracht. Allen voran Mira Sorvino neben Woody Allen macht eine gute Figur. Auf der 100 Punkte Skala der Woody Allen-Filme würde ich dem Binnenreimer 65 geben. Oscar her oder hin.
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    04.12.2015
    13:26 Uhr