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    der feind in uns

    WW II, london liegt in trümmern, auf dem bahnhof wartet eine gruppe von kindern auf den nachzügler: edward, gerade vollwaise geworden, wird mit ihnen evakuiert – weitab vom kriegsgebiet ins vermeintlich sichere eel marsh house.

    abgeschottet von der umwelt durch die flut, die regelmäßig die straße ins dorf unter wasser setzt, ist das haus verkommen, der verputz platzt von den wänden, dazu morsche bodenbretter und türen, die sich von selbst öffnen, morbide plüschaffen und puppenköpfe, ein schaukelstuhl, der sich von allein bewegt, eine schrift an der wand... "das haus stand lange leer – aber es wird wieder zum leben erwachen": das ist kein trost für die junge lehrerin, sondern böses versprechen. erinnerungen und visionen verweben sich zu einem albtraum aus schuld und ahnung des kommenden: "du hast ihn im stich gelassen..."

    fazit: engel des todes ist nicht nur ein aufguss des (erfolgreicheren) ersten teils, sondern fügt der bereits bekannten spukgeschichte weitere handlungselemente hinzu – die junge ledige mutter, der ihr neugeborenes abgenommen wurde, die romantische verwicklung mit einem ehemalige piloten, der an seiner "feigheit" zu zerbrechen scheint und der verwaiste bub, der in den bann der frau in schwarz gerät.

    doch der hammer-suspense aus dem ersten teil ist verloren gegangen – träge und unbeholfen geschrieben, ohne charakterentwicklung oder gute storyline, muss man sich als zuschauer erst einen reim aus den geschehnissen und visionen machen; die leads sind sympathisch, aber unterfordert. positiv zu vermerken sind der kontrollierte einsatz von musik und die hübsche ausstattung, die bilder vom umgebenden marschland – ein lichtes wäldchen mit einem verfallenden friedhof, ein meer wie blei, ein verküppelter baum, gräser mit reif in entsättigten farben – ergeben eine atmosphäre rauer unzivilisierter schönheit.
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    26.02.2015
    00:36 Uhr