Es ist inzwischen wirklich erstaunlich, wie gut es dem Marvel-Imperium gelingt, seine zahlreichen Comicfiguren in wohldosierter Form immer enger miteinander zu verknüpfen und in verschiedenem Schwerpunkt auf der Kinoleinwand gegeneinander oder miteinander gegen das Böse kämpfen zu lassen. Mitunter, so geht der Tenor diesmal, stammt das Böse aus den eigenen Reihen - und sei es nur eine Meinungsverschiedenheit, die sich zu einem handfesten Konflikt ausgewachsen hat. Handfest sind auch die zahlreichen Kampfszenen des Filmes, sodass überraschend viel echte "Handarbeit" gefordert ist - bei allen Tricks und Effekten, die natürlich auch dazu gehören. Ein wenig, so muss man allerdings zugeben, wird der Kreis der Superhelden nun auch unübersichtlich, wenn jetzt der Black Panther auch noch dazu kommt und mit einem eigenen Film nächstes Jahr im Kino antritt. Dennoch haben die Anspielungen, die zwischendurch eingestreut wurden, eine Menge Humor und lockern die diesmal ziemlich düster und ernst geratene Handlung angenehm auf. Dem Gedanken, dass ein Mehr an Angriffsstärke auch ein Mehr an Agression erzeugt, sodass die richtig bösen Jungs erst dadurch provoziert werden, ist durchaus etwas abzugewinnen, aber der Gedanke ist eigentlich nicht neu, sondern findet sich schon im Gebot der Feindesliebe oder des Hinhaltens der anderen Wange in der Bibel. Trotzdem: der "erste Avenger" (schon der 13. Film der Marvel-Figuren) wird sicherlich nicht der Letzte gewesen sein. Warum auch? Es läuft ja nach wie vor so richtig gut.