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23 Bewertungen
84.6% Bewertung
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    Alles steht Kopf... leider auch meine Bewertung

    Ich habe mich wirklich schon sehr lange auf diesen Film gefreut, da mir der Trailer bereits richtig gut gefallen hat und ich durchwegs gute bis sehr gute Bewertungen darüber gelesen habe. Doch leider blieb bei mir außerordentliche Enttäuschung zurück. Der Film beginnt malerisch, so als würde man sich in einem Märchen befinden. Man klebt förmlich am Bildschirm und möchte unbedingt mehr darüber erfahren. Die Charaktere sind auch sehr lustig gestaltet und man versteht ihre Motive. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt *** SPOILER ***
    - dem Umzug
    *** *** *** *** wurden mir zwei der Hauptcharaktere so etwas von unsympathisch: einerseits "Freude" und einerseits "Kummer", wobei Kummer wohl einfach nicht anders kann, da sie ja von Grund auf so geschaffen wurde. Der Film ist voller nicht-lustiger und gezwungener Anspielungen, die vermutlich nur ältere Zuseher verstehen. Der Charakter Freude wird für mich als komplett eigennützig porträtiert... und somit hat für mich ganz starke Defizite in ihrem Heldentum. Im Gegensatz dazu bleiben die Charaktere (bzw. Gefühle) Wut, Ekel und Angst für mich immer durchwegs erfrischend.

    Nach der bereits unglücklichen Wende im Film beginnt die reinste Odysee, um alles zu richten, was je falsch lief. Das Menschenkind Riley verhält sich so verrückt wie nie zu vor, was allerdings auch ohne den Gefühlsausfall von Kummer und Freude verständlich wäre. Welches 11 Jährige Mädchen ist schon glücklich über die erwähnten Ereignisse und würde sich großartig anders verhalten? Mir persönlich fehlt einiges an Rileys Geschichte, und wenn man sagt, okay, Hauptfokus liegt eben wirklich eher auf den Gefühl-Charakteren, dann ist die Reise einfach nur zäh, viel zu bunt und leider für mich mit einem Wort nur: nervig. Ich möchte nicht sagen, dass nicht dennoch ein paar nette Ideen mit dabei waren, aber diese sind einfach zu wenig.

    Schlussendlich ärgere ich mich über meine bisher recht großen Erwartungen an einen Pixar-Film und mache mir zum Vorsatz, dass dies nie wieder geschieht. Für ein Kind spielt der Film sicherlich alle Facetten, für mich jedoch leider nicht.
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    18.01.2016
    09:13 Uhr
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    Die "Ich, das Monster"-AG

    Vor einer ganzen Weile schon bezauberte der Regisseur Pete Docter sein Publikum mit der spritzigen und bis ins kleinste Detail liebenswert-verspielten Geschichte von den Monstern und ihrem aberwitzigen Energiesammelprogramm und durfte sogar die edlen Filmfestspiele von Cannes eröffnen. Er ist gewiss einer, der sich mit Animationsfilmen auskennt und nichts dem Zufall überlässt . Und ganz offenbar liegt ihm nicht nur sehr viel an seiner Heimat Minnesota, sondern auch daran, Kinder glücklich zu machen und den Erwachsenen eine Lehre zu erteilen, was sie dabei alles falsch machen. Ganz eindeutig gibt es für mich daher eine Verbindung zwischen "Monsters Inc." und "Inside out", denn auch diesmal geht es darum, dass es das Beste ist, wenn sich Kinder glücklich und geborgen fühlen. Eindeutig gereift ist die Docter-sche Lehrstunde diesmal ausgefallen, räumt er doch schließlich ein (soviel kann gefahrlos verraten werden), dass es zum Menschsein gehört, in die eigene Persönlichkeit auch das Gefühl des Traurigseins zu integrieren, an dem man ungleich mehr zu reifen vermag als dem reinen Dauerfeuer von "Happy Peppi". Die Leere, die sich hinter dem bedingungslosen Lachen-Müssen verbirgt zu entlarven und dabei, so nebenbei-lässig, auch noch wirklich gut zu unterhalten, ist das große Verdienst dieses Filmes, der, genauso nebenbei bemerkt, von Kindern sicher erst ab einem gewissen Alter wirklich verstanden werden wird.Denn für die Kleinen sind die bunten Kügelchen samt der vielen Gags in hoher Frequenz sicherlich lustig und kurzweilig. Für die Größeren jedoch erscheint der Film von Minute zu Minute nervöser und konnte mich nicht gänzlich davon überzeugen, dass er nicht von etwas ablenken möchte. Vielleicht ist es das Wissen, sich mit diesem psychologischen Thema wirklich gut auszukennen und es sich auf eine bestimmte Weise zum Animationsthema gemacht zu haben, hinter die es scheinbar kein Zurück mehr gibt und dabei gleichzeitig zu wissen, dass man ganz schön viel mitbringen muss, um alle Anspielungen, die es da gibt, zu erkennen und richtig zu deuten. Quasi zur Sicherheit müssen sich die Charaktere im Rileys Kopf daher mit der Daueranimation des Filmpublikums beschäftigen anstatt einfach ihre Geschichte zu erzählen. Das ist eine Zeit lang lustig anzusehen, aber beginnt zu nerven, sobald man es erkannt hat. Im übrigen verspricht der Trailer zum Film einen weitgehend anders aufgebauten Film, wenn es um die Auseinandersetzung beim Abendessen geht, in der die Hauptquartiere im Kopf aller Figuren ins Spiel gebracht werden. Im Film selbst geht es mit Ausnahme genau jener Szene (eine der besten im ganzen Film) nur um Rileys Psyche. Wer in die Köpfe der anderen blicken will, muss bis zum Abspann warten, den man als Erwachsener mit Kindern im Kino wohl kaum mehr sehen wird - Stichwort: Klo, Sitzfleisch etc. So bleibt nach diesem Film also ein prinzipiell gewiss positiver, aber dennoch enttäuschter Eindruck zurück - allen großen Momenten der Emotion und der Unterhaltung zum Trotz.
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    02.11.2015
    21:20 Uhr
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    Inside out

    Grundsätzlich bin ich bei Disney Filmen immer sehr vorsichtig da ich die meist sehr überdrehte Darstellung nicht mag. Pixar Filme ist hier zwar meist eine Ausnahme, jedoch leider nicht immer. In Alles steht Kopf war ich jedoch von Anfang an begeistert. Die Überlegung einmal nicht Gegenständen Leben einzuhauchen, sondern sehr simpel zu erklären, wie Emotionen und Erinnerungen vielleicht funktionieren könnten, hat mich sehr schnell gefesselt.
    Fünf charismatische Emotionen, Erfahrungen, die so fundamental waren, dass sie den Charakter prägen bis hin zu Erinnerungen, die vergessen werden und hierfür einfach eingesaugt werden. Die Aufbereitung ist kinderfreundlich, wobei sie auch Erwachsene Zuseher durchaus unterhält, da die Darstellung nicht übertrieben kindlich ist. Auch die Erklärung, dass jede Emotion seine Daseinsberechtigung hat wurde sehr schön gestaltet.

    Alles steht Kopf hat viele Witze die wirklich originell sind, wie z. B. die Emotionen der Eltern oder auch der frühere Imaginäre Freund Bing Bong. Der Film schafft es aber auch mit traurigeren Szenen den Zuseher zu erreichen, ohne diesen in Pathos zu ertränken.

    Alles steht Kopf zählt für mich neben Toy Story und den Monster AG Filmen zu den besten Filmen, die Pixar und in weiterer Folge Disney auf den Markt geworfen hat und kann sicherlich mehrmals angesehen werden, ohne dabei viel an Unterhaltungswert zu verlieren.
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    05.10.2015
    23:26 Uhr
  • Bewertung

    Core-Memories

    Rileys Emotionen werden nicht willkürlich ausgeführt, in ihrem Kopf sorgen Freude, Wut, Ekel, Angst und Kummer für ihr Wohlbefinden. Während Riley immer älter wurde, sammelte sie Erinnerungen, einige wenige trugen maßgeblich dazu bei, ihren Charakter zu formen.
    Alles ändert sich als das junge Mädchen mit ihren Eltern umziehen muss, von Minnesota nach Kalifornien. Anfangs überwiegt die Freude, aber da sie Freunde, Hobbies und ihr Zuhause zurücklassen muss, spielen ihre Emotionen verrückt.

    In Alles steht Kopf beweist Pixar wieder einmal Feingespür für Emotionen, dieses Mal im wahrsten Sinne des Wortes. Trotz quietschbunter Figuren und viel Fantasie bleibt der Film am Boden und berührt durch Finesse. Die Emotionen leben und verkörpern die Gefühle so überzeugend, dass man sich fragt, ob es nicht tatsächlich so sein könnte.

    Disney Produktionen neigen dazu vor allem Kinder anzusprechen und besonders niedlich zu sein. Die Pixar Studios gehen meist einen Schritt weiter und integrieren modernste Technik in ihre Filme. Inside Out wirkt ein bisschen back to the roots: Während die Geschichte sehr geradlinig ist, bleibt auch die Animation sehr simpel (im übertragenen Sinn), die feinen Texturen überzeugen dafür mehr als aufwändige Effekte.

    Ein kleines Meisterwerk, dass mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Eine berührende Geschichte und tolle Effekte, ohne aufgeblasenes Spektakel.
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    05.10.2015
    12:30 Uhr
  • Bewertung

    Vergiss mein nicht - Emotionen im Kopf

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2015
    Pete Docter hat es geschafft: Nach „Die Monster AG“ und „Oben“ gelingt ihm der 100%-Hattrick mit „Alles steht Kopf“ – einem wunderbaren Film über ein 11-jähriges Mädchen und der Steuerung im Kopf durch fünf Emotionen: Angst, Wut, Ekel, Traurigkeit und Freude! Nachdem die Eltern mit Riley (so der Name des Mädchens) nach San Francisco gezogen sind, tut sich der Teenager schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Das ist Schwerstarbeit für die Emotion „Freude“, die aber so optimistisch ist, dass sie den ganzen Film trägt. Auch in den schweren Momenten ist man sich sicher: Riley und Freude schaffen jede Herausforderung! Obwohl „Traurigkeit“ eine tragende Rolle spielt und eine wahnsinnig witzig und tolle Figur namens Bing Bong (oder so ähnlich) auftaucht, gehört die Show der „Freude“, deren Job das Glück Rileys ist, aber auch nebenbei Glücksmomente für den Kinozuschauer zaubert.

    „Alles steht Kopf“ ist ein perfekter Film für die Familie, weil er warmherzig und intelligent gemacht ist. Wie sich alle Erinnerungen bzw. Emotionen visuell im Headquarter der Emotionen in Form von Bowlingkugeln sammeln bzw. weiterverarbeitet werden, entführt den Zuschauer in eine bunte Phantasiewelt und lädt zum Träumen ein. Garniert wird das Meisterstück mit zahlreichen Brisen Humor, die mehr als nur zum Schmunzeln einladen. Es scheint als gäbe es keine Grenzen der Kreativität für Pixar Studios. Gleich zu Beginn jeden Pixarfilms kann man das Unternehmenslogo bewundern: Eine Schreibtischlampe. Auch der 15. Kinofilm „Alles steht Kopf“ ist etwas ganz Besonderes. Seit „Toy Story“ im Jahre 1995 weiß das Studio perfekt zu unterhalten. Somit steht Pixar seit 20 Jahren für außergewöhnliche Qualität für Jung und Alt und wird bestimmt noch Generationen begeistern.
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    18.05.2015
    20:30 Uhr