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    Menschlich, weiblich

    Ein großartiger Thriller um Korruption. Er ist unheimlich spannend, hat eine unerwartete Wendung am Ende und eine vielsagende Message. Und das tut Regisseur James Gray, indem er am Ende langsame Bilder, die an sich genug Action in sich tragen, vorbeiziehen lässt. Der Zuschauer hat gesehen, dass sich illegale Geschäfte auf Dauer nicht lohnen und ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, sieht man, dass sie menschliche Tragödien hervorrufen können.
    Im Clan des Mafiapaten Frank (James Caan) spielen drei Frauen eine nicht ganz unwichtige Rolle. Kitty seine eigene (Faye Dunaway) kann ihn nur stützen, optisch aufhellen. Sie bleibt ziemlich blass. Ihre verwitwete Schwester Val (Ellen Burstyn) möchte eigentlich nicht so gern dazugehören. Sie liebt ihren Sohn Leo (Mark Wahlberg) über alles und hat wenigstens einige Momente. Und Erica (toll Charlize Theron) steht zwischen Ehrlichkeit und Mord: zwischen Leo und dem Killer Willie (Joaquin Phoenix). Hier ist vergangene und momentane Liebe im Spiel.
    In diesem Geflecht stehen die einzelnen Figuren zusehends allein da, manche verlieren sogar ihr Leben (Erica), und manche werden geschnappt (Willie) andere gehen in eine geordnete Zukunft (Leo, fast unschuldig) und wieder andere versuchen so weiter zu wursteln wie bisher (Frank). Die verzwickte Gemengelage tut der Spannung keinen Abbruch. Leo, der Aussteiger setzt nur Zeichen, ob er damit erfolgreich ist, bleibt dahingestellt. Das ist gekonnt gemacht. Neben der latenten Gewalt gibt es auch anrührende Eingeständnisse menschlicher Schwäche. Die Mädels bringen’s!
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    02.03.2015
    09:58 Uhr