Forum zu Ex Machina

8 Einträge
18 Bewertungen
80.8% Bewertung
  • Bewertung

    Turing Test - rebooted

    Als damals Alan Turing seinen Test entwarf, um zwischen künstlicher und natürlicher Intelligenz zu unterscheiden, waren die Methoden recht primitiv. In diesem Film wird das Thema neu gebootet und die Frage nach der Berechtigung für die Forschung nach künstlicher Intelligenz neu gestellt. Alicia Vikander ist eine Augenweide, gibt ihrer Rolle aber eine besondere kühle Tiefe, die beeindruckt. Auch die visuellen Effekte sind erstaunlich, vor allem an der Grenze zur Realität.
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    20.05.2020
    22:07 Uhr
  • Bewertung

    Femme Fatale

    "Ex Machina" ist gut, aber leider nichts mehr als das und ich werde ihn höchstwahrscheinlich wieder bald vergessen haben. Die schauspielerische Leistung von Oscaar Isaac ist recht gut, ich fand seinen Charakter interessant und habe ihn gerne zugeschaut aber Domhnall Gleeson war eher langweilig. Der Charakter hatte so gut wie keine Facetten und die Dialoge zwischen Oscaar und Domhnall fielen flach. Die Szenen mit Ava hingegen waren großartig inszeniert. Ava errinert sehr stark Scarlett Johannsons Figur aus "Under the Skin". Der ganzer Film errinert auch sehr stark an Kubricks "2001".

    Die Themen die abgedeckt wurden, waren nicht Aussagekräftig, sondern wollten eher eine Konversation für nach dem Film starten, was sich eher negativ ausgewirkt hat, da ich zumindest dadurch keine emotionale Verbindung zur Geschichte hatte, vor allem weil die Fragen die gestellt wurden keine neuen sind und sie keiner versucht hat zu beantworten.

    "Ex Machina" is zwar nichts besonderes, aber Alex Garland bewies sich als toller Regisseur. Bin gespannt was er als nächstes raus bringt.
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    01.01.2016
    22:08 Uhr
  • Bewertung

    Sci-Fi und Feminismus

    Für mich ist der Film im Kern einer über Emanzipation, gut getarnt als Science Fiction und virtuos die SciFi-Elemente bedienend. Die Darsteller sind hervorragend, es gibt keine Längen, die Effekte sind faszinierend und die angesprochenen philosophischen Themen sehr interessant. Auf jeden Fall dicke Empfehelung!
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    27.04.2015
    10:26 Uhr
    • Bewertung

      auf avas seite

      regisseur garland erwähnt in einem interview avas vorbilder: die parts von scarlett johansson aus her, under the skin oder lucy, aber auch ripley aus alien, ausgestattet mit "ehrlichkeit, intelligenz, vernunft, humor..." – und stellt sich damit voll auf avas seite. eine sicht, der ich allerdings so nicht zustimmen möchte, wenn man ava an ihren taten misst:

      denn es ist in der tat perfide, eine maschine ausgerechnet als frau, das per tradition ach so empfindsame und beschützenswerte wesen, zu erschaffen: verlockung und falle zugleich für den männlichen beobachter. ex machina seziert dabei aber mehr den mann (ob korrekt oder nicht, sei dahingestellt) als das konstrukt "frau" – und (avas) emanzipation ist nicht zwangsweise "feminismus", sondern geschlechtslose "selbstermächtigung".
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      27.04.2015
      23:59 Uhr
  • Bewertung

    Ava

    Der Programmierer Caleb hat offensichtlich in der Firmenlotterie gewonnen und hat so die Ehre seinen Chef zu treffen, den Erfinder der Internetsuchmaschine Blue Book. Deshalb wird er per Hubschrauber auf das abgelegen Anwesen von Nathan gebracht und darf dort, in seiner Forschungseinrichtung eine Woche mit ihm verbringen. Um in die geheimen Arbeiten seines Chefs eingeweiht zu werden, stimmt er zu eine Verschwiegenheitserklärung zu unterschreiben und darf somit Ava kennen lernen, Nathans aktuellen Prototyp künstlicher Intelligenz. Caleb soll sie dem Turing Test unterziehen und herrausfinden, in wie weit Ava "menschlich" ist.

    Akteure, die in einem Anwesen mitten im Nirgendwo miteinander agieren. Nathan, porträtiert von Oscar Isaac, gibt sich als verschrobener Programmierer, der wunderbar Genie und Wahnsinn in sich selbst vereint. Der Zuseher fühlt sich durch seine Aufdringlichkeit und Unverblümtheit unangenehm und peinlich berührt.
    Domhnall Gleeson spielt Caleb, dem bald schon bewusst wird, dass sein Glück kein Zufall war und er auserwählt wurde um Ava treffen zu können. Er klammert sich an die Vorstellung zu Großem bestimmt zu sein und übersieht, wo es ihn hineinzieht.
    Alicia Vikander schafft es, der Maschine Ava Leben einzuhauchen und den schmalen Grat eines Androiden zu gehen - menschlich zu wirken ohne das roboterhafte zu verlieren.

    Ein Film, der das Thema künstliche Intelligenz so vortrefflich behandelt, dass man meinen könnte, sie sei schon Realität. Ein Balanceakt zwischen Science Fiction und Thriller, der bis zum Ende anhält und mit Bravour gemeistert wird.
    Großes Kino!
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    25.04.2015
    22:58 Uhr
  • Bewertung

    Spielen wir Gott

    Der Programmierer Caleb arbeitet für eine online Suchmaschine, der man gewisse Ähnlichkeiten zu Google nicht abstreiten kann und gewinnt einen internen Wettbewerb. Als Gewinner darf der den zurück gezogen lebenden Chef des Unternehmens treffen und eine Woche mit ihm verbringen. Was sich wie ein tolle Gelegenheit anhört, seinen Chef kennen zu lernen entpuppt sich in ein Verwirrspiel, dass bis zum Schluss spannend bleibt. Sein Chef, Nathan, entwickelt nämlich eine neue Art der Künstliche Intelligenz, die fühlen kann und Emotionen zeigen kann. Caleb soll anhand des Turing Tests sagen, ob die KI perfekt ist. Jedoch ist die KI so perfekt, dass sich Caleb ein wenig verliebt.

    Der Film diskutiert die Frage, ab wann etwas als menschlich angesehen werden kann. Können und dürfen wir ein derartiges Leben alleine aus ethischer Sicht erschaffen und gegebenenfalls auch wieder beenden.

    Während des ganzen Film weiß man nicht wer wen manipuliert. Immer wieder muss man als Zuseher die Situationen neu beurteilen und mit seinen eigenen ethischen Befinden abwiegen. Natürlich muss man dies nicht tun, aber gerade ein Film wie Ex Machina lädt dazu ein.

    Das Ende ist gut, und lässt eigentlich kaum Fragen auf. Mir persönlich hätte aber auch ein offeneres Ende gut gefallen. Die Frage die ich mir persönlich stellen musste ist, wie weit wir wirklich noch von einer perfekten KI entfernt sind und was die Konsequenzen sind.
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    25.04.2015
    22:18 Uhr
  • Bewertung

    und gott erschuf das weib

    in der kürze liegt die würze (harry.potter)

    fazit: thumbs up!
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    25.04.2015
    00:30 Uhr
    • Bewertung

      ...und das weib rächte sich an gott

      für alle, die der verordneten kürze wenig würze abgewinnen können:

      mensch oder maschine, gut oder böse: kann man sie an den schatten, die sie werfen, erkennen?

      eine einladung ins paradies: wildromantische berge, wälder, flüsse, mittendrin eingebettet das anwesen des erfindergenies und internet-milliardärs nathan bateman (oscar isaac). darin hermetisch abgeriegelte räume, unterirdisch ohne zugang zum tageslicht angelegt die "forschungsstation" – hier begegnet programmierer caleb (domhnall gleeson) seiner ava (alicia vikander), um sie dem turing-test zu unterziehen. genauer gesagt, das "imitation game" mit ihr zu spielen, denn ava ist unleugbar als roboter zu erkennen: hat sie nun als maschine, mit eingebauten sensoren und dem wissen der weltweit größten suchmaschine um die begierden und hoffnungen der menschen ausgestattet, auch "menschenähnliche" empfindungen – oder führt sie uns nur geschickt in die irre?

      doch das scheinbare kreisen um den turing test verbirgt weit tückischere fragen: selbst wenn man(n) ava menschenähnliche empfindungen (und damit so etwas wie das recht auf empathie seitens des publikums und rettung durch den wohlmeinenden helden) zugestehen möchte – ist damit jedes mittel zur durchsetzung eigener interessen gerechtfertigt? hat "gott" nathan, der nach seinem bild – seinem abbild und seinen vorstellungen – ein monstrum geschaffen hat, damit das recht auf leben verwirkt? hat die gesamte menschheit, äußerlich anständig, innerlich aber von nicht eingestandenen begierden und eigeninteressen getrieben, die auslöschung verdient – ausgerechnet durch künstliche "intelligenzen", die ihrem schöpfer in nichts nachstehen? ex machina ist ein A-movie mit einem B-movie-ende. auf alle fälle folgerichtig, wenn man den konventionen heutiger filme folgt, und vielleicht sogar zurecht – ich hätte mir trotzdem eine andere lösung gewünscht...

      wie auch immer, alex garland, bislang nur als romancier (the beach, the tesseract), drehbuchautor und produzent (28 tage später, 28 weeks later, sunshine, dredd und der adaption von kazuo ishiguros alles was wir geben mussten) in erscheinung getreten, hat mit seinem regieerstling ex machina eine erstaunlich gelungene talentprobe abgeliefert.

      fazit: ein ideenfilm, der sich im gewand eines minimalistisch, aber berückend schön ausgestatteten und überzeugend gespielten science-fiction-kammerspiels verbirgt. klare empfehlung: anschauen. einmal, zweimal, mehrmals – es wird sich lohnen.
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      26.04.2015
      23:46 Uhr