keyboards, kabel, datenströme – mehr braucht's nicht als die kombination aus einem alten remote access tool und dem neuen "blackhat"-programm, das die malware einspeist, und die pumpen im chinesischen kernkraftwerk versagen, kernschmelze tritt ein, ähnliches kann in den USA gerade noch verhindert werden. in die chinesisch-amerikanische zusammenarbeit auf zeit wird auch der "architekt" des gekaperten remote access tools nicholas hathaway (chris hemsworth) miteinbezogen, der sich dafür die erlassung seiner gefängnisstrafe ausbedungen hat. als eine börsenmanipulation die notierungen der soja-futures durch die decke schießen lässt, ergibt sich eine erste spur...
globale finanzspekulationen, "cyberwar" und die daraus resultierende paranoia vor ausländischen attacken, konkurrierende geheimdienste, strategisch agierende kriminelle, die bereit sind ganze landstriche zu vernichten – und dazu die naivität hilfsbereiter bürger und dienstbeflissener beamter: michael mann macht daraus eine krude mischung aus (mehr) actionkracher und (wenig) cyberthriller, verkompliziert durch den beginn einer beziehungskiste (mit heftigen "na bitte net!"-abwehrreaktionen meinerseits), schnelle schauplatzwechsel von chicago über los angeles bis nach hongkong, jakarta und malaysia – und mit einem unglaubwürdigen protagonisten: skriptmäßig als computergenie und durchtrainierter actionheld mit mcgyver-zügen angelegt, in wirklichkeit aber irgendwo dazwischen in der luft hängend. kein wunder, wenn man chris hemsworth den hammer schwingenden gott eher abnimmt als den nerd, der FBI, NSA und die "blackhat"-ganoven mit den schlägervisagen austrickst.
fazit: ein interessantes thema, das mittlerweile im mainstream-problembewusstsein angekommen sein dürfte, leider schlecht geschrieben und lahm inszeniert – nur die optik lässt hin und wieder erinnerungen an den "alten" michael mann wach werden. zum schluss noch ein erhobener zeigefinger an alle: die beste firewall nutzt nix, wenn der mensch selber seine tore weit auf macht...
