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    Girl Gang

    Obwohl „Girlhood“ von Titel und Thematik her Richard Linklaters „Boyhood“ sehr ähnlich ist (es geht um das Erwachsenwerden), könnten die beiden Filme nicht unterschiedlicher sein. In „Bande de filles“, wie der französische Originaltitel von „Girlhood“ lautet, kämpfen vier junge Mädchen in den Banlieues von Paris um Anerkennung. Der Film von Céline Sciamma erzählt die Geschichten der jungen Mädchen, allen voran die der 16-jährigen Marieme, ohne dabei gesellschaftskritisch zu werden.

    Marieme ist 16, hat Probleme in der Schule und muss sich zuhause ihrem älteren Bruder unterordnen. Sie will raus – und gelangt so in die Fänge von drei berüchtigten Mädchen im Viertel, die sich auf unkonventionelle Weise gegenseitig dabei helfen, sich zu emanzipieren. Mariemes Verwandlung von einem eher unscheinbaren, stillen Mädchen zu einer selbstsicheren jungen Frau ist in diesem Film hervorragend und einfühlsam eingefangen und dargestellt.

    Die schauspielerische Leistung der jungen Französinnen ist dabei nicht außer Acht zu lassen; ebenso wenig die Bedeutung, die der Ensemble-Cast von ausschließlich schwarzen Frauen für das französische Kino der Gegenwart hat. „Bande de Filles“ ist ein revolutionärer Film wie er es nur sein kann.
    22.09.2016
    13:49 Uhr